Kinderpornographie:Ex-Polizist muss ins Gefängnis

Ein ehemaliger Polizeihauptkommissar aus Tutzing wird am 19. Juni am Landgericht München II zu einer Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten verurteilt. Die Kammer sieht es als erwiesen an, dass der Angeklagte mehrfach Schutzbefohlene missbraucht und sexuell genötigt sowie kinder- und jugendpornografische Bilder und Filme an Minderjährige verschickt hat. Der 60-Jährige legt zum Auftakt des dreitägigen Prozesses ein Geständnis ab und entschuldigt sich bei den Opfern. Er bereue seine Taten.

Der Angeklagte habe sich als angesehene und vertrauenswürdige Respektsperson seit dem Jahr 2000 an pubertierende Jungen herangemacht, sich als Erziehungsberater aufgespielt und den väterlichen Freund gegeben, urteilt das Gericht. Seine Opfer habe er sich in der Tutzinger Jugendfeuerwehr, der Musikgruppe und bei einem Segelkurs ausgesucht und sich das Vertrauen der männlichen Jugendlichen erschlichen.

So sei es auch zu einem sexuellen Übergriff auf einem Segelboot gekommen, zudem habe der Familienvater einem 15-Jährigen nach seinem Praktikum bei der Starnberger Polizei Pornobilder und Hardcore-Videos aufs Handy gesendet. Der Wache gehörte der Beamte fast 20 Jahre an, nach seiner Verhaftung im März 2019 wird er vom Dienst suspendiert. Er galt als loyal und zuverlässig. Der Mann war auch Vorsitzender des Feuerwehrvereins, auch dort soll niemand etwas bemerkt haben. Der Polizist vertraute darauf, dass seine Opfer schweigen - doch ein Ex-Mitglied der Jugendfeuerwehr erstattete gegen ihn Anzeige.

© SZ vom 30.12.2020 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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