'In der Philosophenschule':Kleine Wunder

Seit einigen Jahren gilt die inklusiven Schule als Ideal: Kinder mit Behinderungen sollen in normale Klassen integriert werden. Die Schweizer Dokumentation "In der Philosophenschule" des Regisseurs Fernand Melgar zeigt dagegen, wie gut sich die Kinder in einer Sonderschule entfalten. In Rue des Philosophes in Yverdon in der französischen Schweiz fand er die Sonderschule mit der besonderen Vorschulklasse und den Kindern Albiana, Chloé, Louis Léon und Kenza, die unter ganz verschiedenen Behinderungen und Beeinträchtigungen leiden. Ein Jahr lang begleitet er Kinder, Pädagogen und Betreuer und Elterngespräche. Durch die Methode des "cinéma direct" wird der Zuschauer selbst Zeuge der Fortschritte der Kinder. Albiana etwa, die Down Syndrom, epileptischen Anfälle und Wutausbrüche hat, ist ruhiger geworden, schlägt nicht mehr wild um sich. Chloé lernt sitzen und laufen und kann die Augen fokussieren. Léon, der mit 18 Monaten schwerste Verbrennungen an den Händen erlitt, kann langsam wieder mitspielen. Louis kann sich wenigstens kurz konzentrieren, und Kenza hat gelernt zu essen. Es ist eine Freude zuzuschauen, wie die Kinder sich verändert haben. Der Film lief in der Horizonte-Reihe.

© SZ vom 14.09.2018 / Bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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