Hüttenwirte:Trio für die Tutzinger Hütte

Lesezeit: 1 min

Hans Mayr hat 19 Jahre lang das beliebte Haus des Alpenvereins am Fuß der Benediktenwand geführt. Nun hört er auf. Die neuen Wirtsleute Thomas und Sabine Jauernig sowie Christine Seemüller starten im Frühjahr 2018

Von CARINA SEEBURG, Tutzing/Benediktbeuern

19 Jahre lang hat Hans Mayr in der Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand seine Gäste bewirtet. Nun tritt er seinen Platz an ein Trio aus Kochel ab: Der 42-jährige Thomas Jauernig, seine 45-jährige Ehefrau Sabine Jauernig und deren 33-jährige Schwester Christine Seemüller werden das beliebte Ausflugsziel künftig betreiben. Die beiden Frauen stammen vom Wegererhof in Pessenbach (Gemeinde Kochel). "Damit gab die Sektion Tutzing des Deutschen Alpenvereins (DAV) wieder Bewerbern mit einer ortsnahen Großfamilie im Hintergrund den Zuschlag", erklärt Michael Holzer, Hüttenreferent der Sektion Tutzing. Es habe sich bewährt, "wenn die Wirtsleute auf ein lokales Netzwerk aus Verwandten und Freunden zurückgreifen können". Auch das DAV-Thema "So schmecken die Berge" lasse sich mit Wirtsleuten, die von ihrem eigenen Hof Produkte beziehen können, überzeugend darstellen.

Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht, erklärt Sektionsvorsitzender Axel Reisacher. 20 Bewerbungen waren bei der DAV-Sektion Tutzing innerhalb kurzer Zeit eingegangen, sechs Bewerber wurden zu ausführlichen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Das Trio aus Kochel habe schließlich "die durchweg guten Mitbewerber überbieten" können und das einstimmige Votum der Vorstandsrunde erzielt. Derzeit lassen sich Sabine und Thomas Jauernig und Christine Seemüller, die alle über Gastronomieerfahrung verfügen, vom alten Hüttenteam in die Besonderheiten der Tutzinger Hütte einweisen.

Die in den bayerischen Voralpen gelegene Hütte ist eine der innovativsten im deutschen Alpenraum. Im Jahr 2000 baute die DAV-Sektion an der Stelle des bereits seit 1908 bestehenden Unterkunftshauses die Tutzinger Hütte, die seit 2006 das Umweltgütesiegel des Deutschen Alpenvereins trägt. Ein gasbefeuertes Blockheizkraftwerk und eine Fotovoltaikanlage erzeugen die benötigte Energie, mit der auch eine Fußbodenheizung in den Gasträumen versorg wird. Das Trinkwasser stammt nach DAV-Angaben aus einem nahe gelegenen Tiefbrunnen. In Klärteichen unterhalb der Hütte wird das Abwasser biologisch gereinigt. Durch ihren Komfort und mit dem gutem Essen inmitten der Berge zieht die Tutzinger Hütte jährlich 6000 bis 8000 Übernachtungsgäste an. Sie ist Stützpunkt für Wanderer, Mountainbiker, Kletterer, Schneeschuhwanderer und Skitourengeher.

Das neue Wirte-Trio wird im November an einem mehrtägigen DAV-Seminar für Hüttenwirte teilnehmen . Gut gerüstet wollen sie dann am 25. März 2018 die neue Saison eröffnen. Die Sektion Tutzing hofft, dass die neuen Pächter die Hütte möglichst ebenso lange führen wie Hans Mayr es getan hat.

© SZ vom 07.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: