Herrsching:Wohnungen erneut abgelehnt

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Neubau am Sporthaus Henle zum dritten Mal Thema

Von Marcella Rau, Herrsching

Zum dritten Mal hat sich der Herrschinger Bauausschuss gegen den Neubau von zwei Wohnhäusern auf dem Gelände des ehemaligen Sportgeschäfts Henle ausgesprochen. Bereits der erste Entwurf wurde mit der Begründung abgelehnt, die geplanten vierstöckigen Gebäude mit 21 Wohnungen fügten sich nicht in die bestehende Bebauung ein. Da es für das Grundstück keinen Bebauungsplan gibt, sei das aber die Voraussetzung für eine Genehmigung. Das Starnberger Landratsamt hatte jedoch zugestimmt. Auch eine zweite, leicht modifizierte Version der Gebäude fand bei den Mitgliedern des Gremiums keine Zustimmung, da sich trotz kleiner Änderungen am Umfang der Bauten im Wesentlichen nichts geändert habe.

Am Montag schließlich lag dem Ausschuss zum dritten Mal eine überarbeitete Version des Entwurfs vor. Diesmal wurde im Westen der Gebäude auf Dachgauben verzichtet und die Dachflächen auf den Giebelseiten weiter heruntergezogen, wodurch das Gebäude dreigeschossig erscheinen soll. Das Landratsamt habe auf Rückfrage erklärt, dass die beiden ebenfalls an der Seestraße gelegenen Gebäude mit den Hausnummern fünf und sieben als Bezugsfälle herangezogen wurden und diese dem Entwurf sowohl in der Geschossigkeit als auch in der Grundfläche entsprächen, berichtet Bauamtsleiter Guido Finster - es handelt sich um die Gebäude an der kleine Fußgängerzone auf der gegenüberliegen Straßenseite. Dadurch beurteile die Behörde den Entwurf als grundsätzlich genehmigungsfähig. Eine Auffassung, die die Mitglieder des Bauausschuss nicht teilen. Einstimmig sprachen sie sich erneut gegen das Vorhaben aus, nicht zuletzt, da die als Vergleichsfall herangezogenen Häuser sich tatsächlich lediglich über drei Stockwerke erstrecken.

Klaus Pittrich (CSU) nutzt die Debatte um sich seinem grundsätzlichen Ärger über die Praxis Luft zu machen, dass Entscheidungen, die in den Gemeinden getroffen werden, letztlich bedeutungslos blieben: "Es kann nicht sein, dass wir hier Entscheidungen treffen und dann einfach vom Landratsamt ersetzt werden." Zumindest einen Punkt beurteilten die Mitglieder des Ausschusses dann doch positiv: Wenigstens sehe der neue Entwurf auch eine gewerbliche Nutzung in einem der Gebäude vor.

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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