Heinz Thannheiser, Bayernpartei::Heimatverbundener Abenteurer

Auf der ganzen Welt ist Heinz Thannheiser unterwegs, seine Wurzeln aber sind in Bayern. (Foto: Nila Thiel)

"Eine Gaudi ohnegleichen" - mit diesem zufriedenen Fazit enden viele Geschichten des 79-jährigen Starnbergers. Ob in Syrien oder Afghanistan, China oder Eritrea: "Alles, was irgendwie auf der Welt Lustgewinn verspricht, das habe ich gemacht", sagt Thannheiser mit entwaffnender Offenheit und lacht. Stundenlang und spannend kann er von seinen Abenteuern erzählen. Als Organisator von Zugreisen war er auf der ganzen Welt unterwegs, hat viel gesehen, spricht mehrere Sprachen und ist stolz auf seine internationalen Kontakte. Aber daheim fühlt er sich nur in Bayern. Und wenn es drauf ankommt, will er seine Heimat gegen allzu viel Fremde verteidigen. Da versteigt sich der Kandidat dann auch zu einer Formulierung, dass man "Negerslums wie in Afrika" bekäme, wenn man ungebremste Zuwanderung zuließe. Seine ideologische Nähe zur AfD leugnet er dann nicht.

Wichtigstes Ziel ist für Thannheiser die Unabhängigkeit Bayerns. "Je weniger einem dreinreden, desto besser", meint er und schimpft über die "ständige Bevormundung von Leuten, die keine Ahnung haben". Die Chancen, dass es in absehbarer Zeit einen unabhängigen Freistaat geben wird, schätzt der 79-Jährige durchaus realistisch etwa so hoch ein wie seine Erfolgsaussichten als Direktkandidat. Aber er will Vorbild sein für die Jüngeren in der Partei und so den Nachwuchs motivieren für eine Kandidatur zur Landtagswahl im nächsten Jahr. "Meine Kandidatur ist für mich nur eines meiner Abenteuer", sagt Thannheiser. Und nach der Wahl reist er wieder nach China.

© SZ vom 09.09.2017 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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