Wieder Gruppentherapie

Männergesangsverein war gestern, die Seefelder Harmonisten sind heute. Am Pilsensee haben sich vor 15 Jahren neun Männer zusammengefunden, nicht nur, um unter der Leitung von Brigitte Heigenhuber zu musizieren, sondern sich selbst zu heilen. Zumindest will dies das Ensemble seinem Publikum bereits seit drei Jahren weismachen. Schon damals hatte es unter dem Namen "Gruppentherapie I" ein Konzert mit kabarettistischen Zügen gegeben, um einen Flügel zu finanzieren, der vom Kulturverein im Schloss Seefeld zwar angeschafft, aber damals noch nicht bezahlt war. Den Konzerterlös spendeten die Männer dafür - und erheiterten ihre Zuhörer durch ihr Repertoire, das von Herbert Grönemeyer bis hin zu den Comedian Harmonists reichte und die ganz besondere Therapiestunde, die sie währenddessen vor den Augen aller und unter Leitung ihrer Therapeutin Heigenhuber absolvierten. Schon damals ging es um typisch männliche Probleme, Frauen zum Beispiel oder auch die höheren Sphären der Technik. Vor gut einem Monat gab der mittlerweile zehnköpfige Chor wieder ein Benefizkonzert im Seefelder Sudhaus unter dem Titel "Gruppentherapie II". Wieder kamen die Erlöse dem Kulturverein zugute. "Wer therapiert wen", um diese Frage ging es diesmal. Und daran hatten mehr Menschen Interesse, als Plätze im Saal waren. An ihren Erfolg vom Februar wollen die Seefelder Harmonisten daher nun noch einmal anknüpfen. Am Samstag, 11. März, 20 Uhr, werden sie daher erneut mit "Gruppentherapie II" auftreten, diesmal in der Alten Fabrik in Hechendorf. Deren Besitzer, Frank Meyer-Brühl, hatte das Konzert im Februar besucht und spontan die Chorleiterin darum gebeten. Das Ensemble stimmte zu - zumal es auch diesmal wieder dringend Einnahmen braucht. Diesmal sollen sie ihrer Freundschaft mit dem französischen Chor Canta di Core zugutekommen, der im Mai nach Seefeld kommt und gemeinsam mit den Harmonisten 27. Mai ein Kirchenkonzert in St. Peter und Paul in Oberalting geben.