Bahnhof Hechendorf:Glasfassade zum Gleis

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Aus dem Schandfleck wird ein Schmuckstück. Bis zum Sommer soll der Bahnhof Hechendorf saniert sein. (Foto: Georgine Treybal)

Seefelder Gemeinderat billigt eine Nutzungsänderung für den Hechendorfer Bahnhof

Von Christine Setzwein, Hechendorf

Jetzt fehlt nur noch die Baugenehmigung des Kreisbauamts in Starnberg. "Dann können wir sofort loslegen", sagt Caroline Mühlfenzl, die zusammen mit ihrer Mutter Isabel den Bahnhof Hechendorf gekauft hat und nun ein Restaurant daraus machen will. Einer entsprechenden Nutzungsänderung für das Gebäude hat der Bauausschuss des Seefelder Gemeinderats nun zugestimmt.

Seit Jahren gammelt der Bahnhof vor sich hin, auch zum Leidwesen der Familie Mühlfenzl, die seit langem ganz in der Nähe wohnt. Die Frauen beschlossen, den Bahnhof zu kaufen und zu sanieren. Die Gemeinde als Eigentümerin war froh, weil sie damit nicht mehr selbst das Geld für teure Schönheitsmaßnahmen aufbringen musste. Am 24. November 2015 ging der Bahnhof, der anlässlich der Eröffnung der Linie Pasing-Herrsching am 1. Juli 1903 errichtet worden war, per notariellem Kaufvertrag in die Hände der Mühlfenzls über. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Aber allein die Sanierungskosten werden auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.

Die Nutzungsänderung war nötig, weil die Wartehalle zwischen den beiden Kopfbauten überdacht und nach vorne zu den Gleisen hin verglast werden soll. Die Gäste des Restaurants, das dort eingerichtet wird, sollen nach draußen schauen können. Davor ist der Anbau einer überdachten Terrasse als Freisitz und Freischankfläche geplant.

Ein Schmuckstück und ein Treffpunkt soll er werden, der Bahnhof Hechendorf. Das hat sich die Familie vorgenommen. Das Restaurant mit Feinkostmarkt wird der Mittelpunkt sein, daneben will Caroline Mühlfenzl, die in Luxemburg eine Buchhandlung betreibt, einen Buch- und Blumenladen einrichten. "Natürlich wird es dort auch Fahrkarten geben", sagt sie. Für die Gastronomie sind knapp 79 Quadratmeter vorgesehen - 36 Plätze drinnen, 38 draußen -, für den Buchladen gut 48 Quadratmeter. Dazu kommen Toilettenanlagen, ein Behinderten-WC, Küche und Lagerräume. Als Pächter konnten die Mühlfenzls David Hauer gewinnen, der das "Va Bene" in Pähl führte und seit November den Bahnhofskiosk in Dießen betreibt. Er wird also in die mediterrane Richtung gehen.

Auch Wohnen im Bahnhof ist künftig möglich. Fünf Wohnungen sind in dem Gebäude, die von Grund auf saniert und dann vermietet werden. "Die werden sehr hübsch", meint Mühlfenzl. Jetzt warten die neuen Bahnhofsbesitzer auf das Ok aus dem Landratsamt. Alle Baufirmen stünden bereit, sagt Caroline Mühlfenzl. Bis zum Sommer soll der Bahnhof in neuem Glanz erstrahlen.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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