Hechendorf:Eine feste Größe im Ort

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Die Nachbarschaftshilfe leistet seit mehr als 40 Jahren wichtige Dienste an Kranken, Familien und Kindern

Von Christine Setzwein, Hechendorf

Sie pflegen Kranke und betreuen Sterbende und deren Familien, sie begleiten ihre Mitglieder zum Arzt oder zum Einkaufen, sie kümmern sich um Zappelphilippe und um Schulkinder in den Ferien, sie organisieren Kinobesuche und Ausflüge, veranstalten Kleider- und Flohmärkte und unterstützen Bedürftige. Seit 44 Jahren ist die Nachbarschaftshilfe Hechendorf (NBH) eine feste Größe im Dorf, das etwa 3100 Einwohner hat. 362 Mitglieder fördern diese Arbeit mit ihren Beiträgen, etwa 85 Helfer engagieren sich tatkräftig. So nachzulesen im Jahresbericht 2015, den die Vorsitzende Irmgard Rehm in der Jahresversammlung am Donnerstag vorstellte.

Der Pflegedienst hat im vergangenen Jahr 26 Patienten betreut, 3600 vergütete Stunden fielen für Leiterin Hannelore Bader und ihre 13 Pflegerinnen an. "Aber bei uns schaut keiner auf die Uhr", sagt Rehm zur SZ. Patienten würden öfter besucht, wenn es ihnen schlecht gehe. Eva Schiessl organisiert die örtlichen Hospizhelfer, eine Gruppe des "Hospizvereins im Pfaffenwinkel". Das läuft "sehr gut", sagt Rehm, ebenso wie die Psychomotorikgruppe, die auch von Kindern aus den umliegenden Gemeinden besucht wird. Auch das Ferienprogramm bietet immer mehr Veranstaltungen an.

Etwas Besonderes ist die Zusammenarbeit von Nachbarschaftshilfe und Bücherei Hechendorf. Die Büchereimitarbeiterinnen helfen zum Beispiel beim Sortieren der gespendeten Bücher für den NBH-Flohmarkt, und die NBH hilft in der Bücherei mit. Sehr geschätzt wird von den Hechendorfern die Seniorensitzgymnastik. Dort treffen sich wöchentlich um die 30 ältere Männer und Frauen, viele alleinstehend. "Es werden Freundschaften geschlossen, man lacht und trauert zusammen", sagt Rehm. Vieles hat sich eingespielt, der Vorstand der Nachbarschaftshilfe, der seit Jahren nahezu gleich ist, hat die Aufgaben aufgeteilt, arbeitet aber Hand in Hand. Einen Wunsch hätte die Vorsitzende: dass sich noch ein paar Hechendorfer melden, die ehrenamtlich mithelfen, sich ein bisschen kümmern um Ältere, mit ihnen spazieren gehen, ihnen vorlesen oder sich einfach unterhalten mit ihnen.

Aus dem Hechendorfer Vereinsleben und dem Jahreskreis ist die Nachbarschaftshilfe nicht wegzudenken. Ob Maifeier, Christkindlmarkt, oder Willkommenstag - die NBH hat einen eigenen Stand, schenkt Kaffee und Kuchen aus und wirbt für ihren Verein und dessen Arbeit. Sie veranstaltet aber auch einen eigenen Flohmarkt - wie beispielsweise am vergangenen Sonntag. Finanziell stehe man gut da, sagt die Vorsitzende. Immerhin so gut, dass ein großes Projekt angegangen werden kann: der Kauf und die Sanierung des alten Rehm-Hauses, in dem die NBH ihren Sitz hat. Die Baupläne sind fertig, liegen allerdings noch im Kreisbauamt zur Genehmigung. Die Gemeinde werde das Vorhaben unterstützen, hatte Bürgermeister Wolfram Gum schon in der Bürgerversammlung im November angekündigt. Schon jetzt kann die Nachbarschaftshilfe das alte Gebäude gegenüber der St. Michael Kirche kostenfrei nutzen, die Gemeinde zahlt außerdem den Strom und die Heizung, sagt Rehm. Im Parterre des Vereinsheims wird die Nachbarschaftshilfe auch künftig noch vertreten sein.

© SZ vom 04.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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