Gemeinderat Seefeld:Schon wieder neu

Lesezeit: 1 min

Bebauung des Hechendorfer Oberfelds wird einmal mehr geändert

Von Christine Setzwein, Seefeld

Einen Schönheitspreis wird das Oberfeld in Hechendorf nicht gewinnen. Aber wenigstens haben sich die Gemeinde und die Nutzer des Areals nun geeinigt: Die Baufirma Dosch darf erweitern, der TSV bekommt einen Fußballplatz, die Skateranlage wird verschoben.

Es war ein langer Weg bis dahin. Am Bebauungsplan "Am Oberfeld" wird seit Jahren gebastelt. Erst im Oktober 2017 wurde er schließlich beschlossen. Feuerwehr, TSV, Skater, Basketballer und die Landjugend kommen zwischen Gewerbegebiet und Flüchtlingscontainer. Aber schon damals hatte die Firma Dosch angekündigt, dass sie erweitern wolle. Folge: Der Bebauungsplan muss dafür schon wieder geändert werden. "Eine aufstrebende Firma, super geführt", machte Bürgermeister Wolfram Gum (CSU) in der Sitzung am Dienstag den Gemeinderäten die Sache schmackhaft.

Die Unternehmer hätten versprochen, dass sie auf dem Grundstück - etwa 1000 Quadratmeter, die sie der Gemeinde zum üblichen Preis abkaufen - kein hässliches Lager errichten, sondern eine "schöne Fläche mit einem Musterhaus". Außerdem übernehmen sie die Kosten für die Änderung des Bebauungs- und Flächennutzungsplans und die Mehrkosten, die durch die Verschiebung des Fußballplatzes in den Hang hinein entstehen. Der TSV sei damit einverstanden, auch wenn das Ganze nun einen Zeitverlust von etwa einem Jahr bedeute.

Robert Benoist (Grüne) wetterte trotzdem. "Jetzt wird das Fass wieder aufgemacht", schimpfte er, und alles werde noch enger. Auch andere Gemeinderäte wie Johanna Senft (BVS) und Christian Wagner (CSU) hatten "Bauchweh" mit der Änderung. Martin Dameris (SPD) sagte, er könne den Beschluss mittragen, möchte aber nicht, dass neue Büros entstehen, "die dann wieder vermietet werden". Peter Schlecht (FW) wies darauf hin, dass die Gemeinde mit dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf - er sprach von "300 000 bis 500 000 Euro" - das Kleinspielfeld finanzieren könne. Der Verkauf des Grundstücks und die Planänderungen wurden schließlich gegen zwei Stimmen beschlossen.

Matthias Dosch sagte am Mittwoch zur SZ, er sei "glücklich" über den Beschluss. Bevor die Firma, die etwa 70 Mitarbeiter hat, zu bauen anfange, dauere es aber noch. Zuerst müssten der Sportplatz gebaut und die Skateranlage verschoben werden. "Wir brauchen die Fläche nicht morgen", sagte er. Die Entwicklung gehe immer mehr zum schlüsselfertigen Bauen, darum soll das neue Grundstück als Ausstellungsfläche dienen inklusive Musterhaus. Dosch: "Wir wollen uns besser aufstellen." Wichtig sei auch die Erweiterung der Tiefgarage mit Stellplätzen für die Mitarbeiter.

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: