Gauting/Krailling:Torffreie Erde für den Klimaschutz

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Gemeinden und Kirchenstiftungen beteiligen sich an Kampagne

- Auf öffentlichen Grünflächen und in Blumenkästen der Gemeinden Gauting und Krailling kommt inzwischen nur noch torffreie Erde zum Einsatz. Nun sollen auch Bürger motiviert werden, auf Friedhöfen klimafreundliche Alternativen zu verwenden. Dazu wurde am Parkfriedhof in Krailling eigens eine Infotafel aufgestellt. Bei der Pflege von Gräbern werden nach Angaben des Landratsamts jährlich bis zu 40 Liter torfhaltige Substrate verwendet. Das hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt: Torf wird aus Mooren entnommen, die durch die Prozedur entwässert und abgebaut werden. Bis eine ein Meter breite Torfschicht nachwächst, vergehen mitunter bis zu 1000 Jahre. Durch die Zersetzung des Torfs werden zudem große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt. In ihrem Bestreben, diesem Raubbau ein Ende zu setzen, sind Gauting und Krailling nicht allein: Insgesamt sechs Gemeinden und zwei Kirchenstiftungen aus dem Landkreis beteiligen sich mittlerweile an der Kampagne "Gärtnern ohne Torf - aktiv für Moor- und Klimaschutz", die das Landratsamt Starnberg im Frühjahr 2014 ins Leben gerufen hatte. Im gesamten Landkreis werden im Lauf der Aktion 36 Schilder mit entsprechenden Hinweisen aufgehängt. Das Ziel der Kampagne ist, den Einwohnern des Landkreises deutlich zu machen, dass jeder Einzelne durch bewusstes Einkaufsverhalten die Moore und damit die Natur schützen kann - denn mittlerweile gibt es eine große Menge an Alternativen zu torfhaltiger Erde. Jürgen Ehrhardt, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege, erstellte dazu eine Liste mit Läden im Landkreis Starnberg, die torffreie Erde im Sortiment führen. Zwar gilt der Torfabbau in Bayern als weitgehend beendet - bei der anhaltend großen Nachfrage nach Torf-Substraten wird er jedoch nur verlagert - nach Norddeutschland, ins Baltikum oder nach Russland. Diesem Trend soll jetzt entgegengewirkt werden. "Jeder noch so kleine Beitrag ist wichtig", sagte Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt vom Landratsamt.

© SZ vom 01.04.2015 / clb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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