So einen Apfelsaft gibt es nicht überall. Er ist gepresst aus Früchten, die im Landkreis Starnberg eingesammelt wurden, bis zu 200 verschiedene Sorten kommen da zusammen. Dabei sollen aber auch bestimmte ökologische Kriterien eingehalten werden. Die Erzeugergemeinschaft "Starnberger Land" organisiert drei Liefertermine bei dem Bauern Rudolf Heidrich in Frohnloh: am kommenden Samstag, 10. September, sowie jeweils in zweiwöchigem Abstand am 24. September und am 8. Oktober, jeweils von 9 bis 13 Uhr.
"Die Farben der Äpfel von Streuobstwiesen sind so mannigfaltig wie ihre Sorten. Süß, säuerlich, fruchtig, herb - jede dieser Sorten hat ihren unverwechselbaren Geschmack", schwärmt Unser-Land-Sprecherin Marianne Wagner. Genau das mache den individuellen Charakter des Apfelsafts von Streuobstwiesen aus. Nach Landkreisen getrennt wird gesammelt, gekeltert wird bei einer Firma bei Landsberg.
Der Geschmack sei jedoch zweitrangig, erklärt Jana Schmaderer aus Andechs, die Vorsitzende der Solidargemeinschaft im Landkreis Starnberg, entscheidend sei für sie vielmehr das Engagement "für diese bedrohten, einzigartigen Ökosysteme." Bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten finden nach ihren Angaben auf Streuobstwiesen eine Heimat. Die Obstsammlung wird gemeinsam mit dem Maschinenring Starnberg umgesetzt, erklärt Schmaderer.
Dabei müssen Vorgaben von Unser Land eingehalten werden, die eine bestimmte Qualität des Saftes garantieren sollen. So darf das Obst nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt oder mit Klärschlamm gedüngt worden sein und es muss von Bäumen aus dem Landkreis Starnberg stammen. Überprüft wird das aber nicht, die Anlieferer bestätigen die Einhaltung der Richtlinien durch ihre Unterschrift, heißt es in einer Mitteilung. Faulige oder schimmlige Äpfel werden nicht angenommen. Schließlich könne ein einziger fauliger Apfel etwa 2000 Liter Saft verderben. Wer Äpfel abliefert, erhält 17 Euro je 100 Kilogramm; das Geld wird Ende November überwiesen.