E-Tankstelle:Energetischer Durchblick

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Joachim Reitberger vor seiner E-Tankstelle in Berg. (Foto: Georgine Treybal)

Joachim Reitberger hat vor seinem Laden in Berg eine gut genutzte E-Ladestation

Während Münchner Einzelhändler in der Stadtmitte über Umsatzrückgänge klagen, lehnt sich Joachim Reitberger locker an die Säule vor seinem Optikergeschäft in der Ortsmitte von Berg und sagt: "Bei uns läuft es seit zehn Jahren sehr erfolgreich." Deshalb feiert der 53-jährige Optikermeister am kommenden Freitag und Samstag, 6./7. Oktober, ein kleines Jubiläum mit Musik, frischem Flammkuchen, Kinderschminken und anderem mehr.

Vermutlich wird Reitberger dabei auch gefragt werden, wie er denn vor bald zwei Jahren auf die Idee gekommen ist, vor seinem Geschäft eine Ladestation für Elektroautos zu installieren. "Ich fahre selbst ein E-Auto, das ich allerdings meistens zu Hause auflade", erklärt der Optiker. So sei er auf die Idee gekommen, auch seinen Kunden - aber nicht nur diesen - eine Lademöglichkeit in Berg zu bieten. Und das auch noch kostenlos. "Der Strom ist im Werbebudget drin", sagt Reitberger und lacht. Mindestens einmal täglich, oft auch mehrmals, zapfen Autofahrer denn auch Strom von der blau-grünen Ladestation. Wenn auch ein paar Minuten nicht für eine volle Ladung der Akkus reichen, aber immerhin. Dafür wären zirka drei Stunden nötig, und so lange dauert das Einkaufen im benachtbarten Supermarkt oder das Anpassen einer neuen Brille dann doch nicht.

Auch sonst sei er umweltbewusst, sagt Reitberger. So habe er schon vor vielen Jahren die Beleuchtung in seinem Laden auf LEDs umgestellt und zahle damit in etwa die Hälfte der bisherigen Stromrechnung. Zu bekommen sind bei ihm auch Brillengestelle aus Holz oder anderen möglichst nachhaltigen Materialien. Vielleicht liegt es aber auch an dem persönlichen Service, den Reitberger und seine drei Mitarbeiter den Kunden angedeihen lässt. Dass es ein angenehmes Klima im Laden hat, lässt sich auch daran zeigen, dass das Team gerade gemeinsam beim Mittagessen sitzt, als der Reporter kommt. "Seien's doch so gut und warten ein bisserl, wenn es Ihnen nichts ausmacht", bittet Reitberger. Wer könnte da schon Nein sagen.

© SZ vom 06.10.2016 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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