Contra: Radweg in der Rheinstraße:Wieder nur Stückwerk

Ein Radweg wird "Eltern-Taxis" nicht abhalten, ihre Kinder direkt vor das Starnberger Gymnasium zu chauffieren

Von Peter Haacke

Ein stimmiges Radwege-Konzept für Starnberg? Ja, gern! Das ist längst beschlossen, die Realisierung überfällig. Aber bitte nicht so, wie es jüngst der Bauausschuss für die Rheinlandstraße beschlossen hat. Anstelle einer Gesamtkonzeption gibt's wieder nur ein wenig durchdacht scheinendes Experiment, bei der Experten gar nicht erst befragt wurden. Der motorisierte Verkehr, auch der ÖPNV, wird unnötig eingebremst. Beispiele gefällig? In der äußeren Leutstettener Straße, wo ein Fuß-und Radweg mit üppigem Grün entstand, kommen Busse und Lastwagen kaum mehr aneinander vorbei. Ebenso im unteren Bereich der Hanfelder Straße. Jetzt geht's weiter vorm Gymnasium: Autos sollen künftig auf der linken Seite halten - die Kinder laufen direkt in den Verkehr. Parkplätze fallen weg, auf der Straße wird es enger. Ziel der abenteuerlich anmutenden Rathaus-Planungen - auch für Innenstadt und Hauptstraße - scheinen vielmehr Behinderung und Vergrämung, also die Vertreibung des Verkehrs zu sein. Doch Autos sind keine Krähen: Die "Helikopter-Mamis" finden neue Wege oder halten einfach dort, wo es passt. Da helfen auch keine gut gemeinten Appelle zum Umstieg aufs Radl. Die Alternative? Neu nachdenken und wirklich sinnvolle Lösungen finden. Starnberg braucht ein Verkehrskonzept, aber keine Experimente und teures Stückwerk, die sich logisch einfach nicht begründen lassen.

© SZ vom 18.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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