Chefarzt-Villa in Berg:Großzügiger Umbau

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Der ehemalige Chef der Argirov-Klinik lässt sich in Berg prächtige Villa bauen. Doch das Gebäude ist größer als erlaubt. Jetzt hat das Landratsamt den Bau teilweise einstellen lassen.

Sabine Bader

Ein Wohnhaus besonderen Ausmaßes baut sich derzeit der ehemalige Chef der Argirov-Klinik, Valentin Argirov: An der Waldstraße in Berg entsteht mit Blick auf den See ein modernes, größtenteils verglastes Gebäude mit mehreren Stockwerken, das optisch eher einer Klinik ähnelt denn einer privaten Villa. Die Wohnfläche beläuft sich auf 834 Quadratmeter. Damit sind Argirov und sein Architekt Tom Ferster, zumindest was die Grundfläche angeht, um einige Quadratmeter übers Ziel hinausgeschossen. Das finden nicht nur die Nachbarn, sondern auch die Berger Gemeinderäte, die sich am Dienstagabend mit der Tektur des Gebäudes zu befassen hatten.

Sieht aus wie eine Klinik, ist aber ein Wohnhaus: die Villa des ehemaligen Chefs der Argirov-Klinik in Berg. Der Bau hat die Behörden auf den Plan gerufen. (Foto: STA)

Dabei hatte der Bauraum im gültigen Bebauungsplan ohnehin eine Grundfläche von 450 Quadratmetern für eine Privatvilla vorgesehen. Bereits als Argirov das Grundstück kaufte, wies das bestehende Wohngebäude darauf 500 Quadratmeter Grundfläche auf. War also bereits um 50 Quadratmeter größer als zulässig. Wie das passieren konnte, wissen die Behörden heute nicht mehr zu sagen. Vermutlich war es schlicht übersehen worden - was aber nicht Argirov anzulasten ist.

Jetzt allerdings hat der ehemalige Chefarzt noch eins draufgesetzt und die Villa beim Umbau um weitere 43 Quadratmeter Grundfläche vergrößert - bezogen auf den Bebauungsplan sind das rein rechnerisch schon 93 Quadratmeter mehr.

Dem Gremium ging das zu weit. Einstimmig lehnte es die beantragte Tektur ab. Mit dem Landratsamt will die Gemeinde nun klären, inwieweit man einer Überschreitung überhaupt zustimmen könne. Bürgermeister Rupert Monn ließ seine Gemeinderäte zudem wissen, dass Argirov im Vorfeld der Sitzung bei einem Gespräch angeboten hat, einen Teil zurückzubauen.

"Das Signal der Gemeinde ist eindeutig", sagte am Mittwoch der Sprecher des Landratsamts, Stefan Diebl. "Wir überprüfen jetzt, inwieweit die Gegebenheiten mit dem gültigen Bebauungsplan übereinstimmen. Und dann stellt sich möglicherweise das Thema Rückbau." Laut Diebl hat das Landratsamt bereits Teile der Baustelle eingestellt.

© SZ vom 16.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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