Bürgerbeteiligung:Berg macht mit

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Partizipation gefragt: Beim Online-Auftakt zu mehr Bürgerbeteiligung in Berg waren viele Teilnehmer dabei. Screenshot: Lisa Hamm (Foto: N/A)

60 Teilnehmer bei Online-Auftakt in der Gemeinde

Von Lisa Hamm, Berg

Den vergangenen Donnerstagabend könnte man als Startschuss für mehr Bürgerbeteiligung in Berg ansehen. Rund 60 Bürger aus der Gemeinde hatten sich per Videokonferenz zur Auftaktveranstaltung zusammengetan, um mit den Gemeinderäten Verena Machnik (Grüne), Jonas Goercke (QUH) und dem Berger Bürgermeister Rupert Steigenberger die ersten Schritte zu mehr Bürgerbeteiligung einzuleiten. Die Auftaktrede hielt Michael Pelzer, ehemaliger Bürgermeister aus Weyarn im Landkreis Miesbach. Denn er hatte sich damals in seiner Gemeinde erfolgreich für mehr Bürgerbeteiligung eingesetzt, sodass es dort längst ein "Mitmacht-Amt" und einen Kinder-Gemeinderat gibt.

Pelzer inspirierte die Bürger Bergs mit Worten wie "Gemeinden sind die Keimzellen der Demokratie", doch er erklärte auch, dass der Blick über den eigenen Gartenzaun nötig sei. Bürgerbeteiligung brauche "Strategien, Strukturen, Geduld und das Verändern von Eingeübtem". Und man solle beachten, dass alles, was Geld koste, auch noch einmal durch den Gemeinderat müsse. Doch Bürgerbeteiligung rechne sich auch: Für jeden Euro, den die Gemeinde Weyarn in die aktive Partizipation der Bürger gesteckt hatte, bekam sie nach Pelzers Angaben drei Euro wieder heraus. Mit der Bürgerbeteiligung in Berg solle nun dreierlei erreicht werden, so Goercke: das Einbeziehen der Bürger, das aktive Mitgestalten der langfristigen Entwicklung der Gemeinde und die Entlastung der Verwaltung.

Die ersten Arbeitskreise sollen "Umweltschutz" und "Mobilität" sein, Machnik und Goerke werden sie leiten. Doch sie animierten die Bürger auch, selbst Arbeitskreise zu bilden. Man solle bei der darauffolgenden Erarbeitung der Konzepte aber realistisch bleiben und über Kosten und Auswirkungen nachdenken, so Machnik. Die Bürgerin Susanne Polewsky plädierte in dem Kontext für einen agilen Abstimmungsprozess, in dem die Bürger Feedback zu den Realisierungschancen ihrer Vorhaben bekommen. Und der Berger Michael Bleyer interessierte sich für die Art, wie die Kommunikation zwischen den Arbeitskreisen und den Bürgern ablaufen soll. Steigenberger sprach sich für Internetseiten der einzelnen Arbeitskreise aus, auch E-Mail-Verteiler seien angedacht.

Die Anmeldung zu einem Arbeitskreis erfolge formlos per E-Mail bei den zwei verantwortlichen Gemeinderäten, die Anfragen würden erst einmal gesammelt, um dann Uhrzeit und Wochentag der jeweiligen Sitzungen gemeinsam festzulegen, ließen Machnik und Goerke verlauten. Die Berger Bürger sollten sich aber nicht verpflichtet fühlen, durch die erste Anmeldung "langjährig" mit dabei sein zu müssen, so Machnik. Man könne auch erst einmal mitmachen, um sich zu informieren.

© SZ vom 13.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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