Berg:Die Rüttler kommen

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Seismische Untersuchung soll zeigen, ob in der Gemeinde Berg Geothermieprojekte sinnvoll sind.

Sabine Bader

Der Claim heißt "Isar-Loisach" - und der Name passt. Denn das großflächige Gelände umfasst Teile der Gemeinden Berg, Icking und Egling sowie einen Randbereich von Schäftlarn und die Stadt Wolfratshausen. In diesem Bereich möchte die "Erdwärme Isar GmbH" von August bis Oktober dieses Jahres den Boden nach geeigneten Stellen zur Nutzung von Geothermie untersuchen. Bei der Erkundung des tiefen Untergrunds werden sogenannte Rüttelfahrzeuge eingesetzt, wie es am Dienstagabend im Berger Gemeinderat hieß.

Schweres Gerät im Anmarsch: Von großen Lastwagen aus werden die Tiefenuntersuchungen gemacht. Foto: Pöstges (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Regierung von Oberbayern hatte die Gemeinde Berg schriftlich über die Absicht des Unternehmens informiert. Und darauf hingewiesen, dass die Fahrzeuge nahezu flächendeckend alle im Claim liegenden Straßen und Wege abfahren und in Ausnahmefällen auch den Untergrund auf Wiesen und Äckern unter die Lupe nehmen. Dafür allerdings müsse zuvor das Einverständnis von Kommune und Eigentümer eingeholt werden, so die Regierung in ihrem Schreiben an die Gemeinde.

Diese erhebt, ebenso wie auch die Nachbarn in Icking, keine Einwände gegen das Vorhaben der "Erdwärme Isar GmbH". Voraussetzung ist allerdings, dass die Untersuchungen keinen negativen Einfluss auf das Berger Grundwasser haben und das Unternehmen für mögliche Schäden an gemeindlichen Straßen, Wegen und Bauten haftet. Die seismologischen Untersuchungen sollen jeweils montags bis samstags von 6 bis 22 Uhr stattfinden.

Doch das Gerüttel ist nicht ohne Folgen - zumindest für Tiere. Sie können die Schwingungen offenbar in besonderem Maße wahrnehmen und darauf empfindlich reagieren. Wie SPD-Gemeinderat und Landwirt Anton Galloth in der Sitzung berichtete, haben Vertreter der "Erdwärme Isar GmbH" seine Flächen im Ortsteil Farchach bereits begutachtet und aufgenommen. Von den Firmenmitarbeitern, so Galloth, habe er erfahren, dass vor allem Bienen auf die Rüttelproben sehr empfindlich reagieren. Die Gemeinde will nun die Imker auf ihrer Homepage gesondert auf dieses Problem aufmerksam machen.

© SZ vom 14.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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