Mineralien-Sammlung:Riesenkristall soll zum Buchheim-Museum

Lesezeit: 2 min

Der Berger Kaufmann Siegfried Genz will seine Mineralien-Sammlung nach Bernried geben. Eine Idee, die gut ankommt. Der Schwarzbau, in dem die Artefakte jetzt untergebracht sind, wird abgerissen

Von Sabine Bader, Berg/Bernried

Der Berger Kaufmann Siegfried Genz ist ein leidenschaftlicher Sammler. Ihm gehört nicht nur eine anerkannte Kollektion von Mörsern, sondern auch eine sehenswerte Mineralien-Sammlung, die dominiert wird von einem gut Zimmerhöhe großen Bergkristall. Hinzu kommt noch eine afrikanische Szenerie mit ausgestopften Tieren, die sich an einer Wasserstelle befinden und eine Sammlung von Speerspitzen sowie andere Artefakte des Geologen Robert Ferguson.

All das ist bisher in einem von den Behörden beanstandeten Gebäude auf den Genz-Areal untergebracht. Der Schwarzbau sollte aber, wenn es nach der Gemeinde Berg und dem Landratsamt Starnberg geht, wie viele andere auf dem Gelände bereits abgebrochen sein. Jetzt ist der Verbleib der Sammlung offenbar geregelt: Sie soll in ein Gebäude nahe dem Buchheim-Museum in Bernried - genauer gesagt zwischen Ortschaft und Museum - umziehen. "Das Hauptproblem von Genz kann damit gelöst werden", sagte dessen Anwalt Otto Gaßner. Laut einem offiziellen Schreiben, das der SZ vorliegt, hat sich die Familie Genz dazu entschlossen, dem Buchheim-Museum die Sammlungen leihweise zur Verfügung zu stellen.

Das hätte zum einen den Vorteil, dass die Sammlungen nicht nur in schönem Ambiente am gegenüber liegenden Seeufer, sondern auch in Genz' Nähe bleiben könnten. Und sie würde vom Besucher-Magnet Buchheim-Museum profitieren. Museumsdirektor Daniel Schreiber, Genz' Ehefrau Verena und der Bernrieder Bürgermeister Josef Steigenberger sollen das Haus bereits unter diesem Aspekt in Augenschein genommen und für geeignet befunden haben.

Die Genz-Sammlungen sollen dort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bislang haben sie nur wenige ausgewählte Gäste des Hauses besichtigen dürfen, vor der breiten Öffentlichkeit bleibt sie bislang verborgen. Aber jeder, der handverlesenen Besucher, der besagten Bau auf Genz' Privatgrundstück in Berg von innen zu sehen bekam, war beeindruckt von den Exponaten und deren großer Fülle.

Anwalt Gaßner ist sich darum auch sicher: "Bernried gewinnt eine Attraktion hinzu und der Landkreis Starnberg verliert eine." Der Direktor des Buchheim-Museums, Daniel Schreiber, wollte sich zu den Plänen nicht äußern. Ein klein wenig gesprächiger war schon Bürgermeister Steigenberger. Er nannte die Mineraliensammlung "gewaltig" und wäre recht angetan, wenn sie nach Bernried käme. Die Gemeinde versteht sich laut Steigenberger in dieser Angelegenheit als Vermittler. Nach seinen Informationen müssen allerdings noch die Finanzierungsfragen geklärt werden. Die Gemeinde werde davon aber nicht betroffen sein.

Der langjährige Berater der Familie Genz, der Mediziner Thomas Zimmermann, findet die Kombination Genz-Sammlung und Buchheim-Museum "die ideale Lösung" schlechthin. "Das passt zusammen". Nach seinen Worten nähert sich der langjährige Disput zwischen Genz und den Behörden wegen der einst 41 Schwarzbauten auf dem weitläufigen Gelände jetzt "glücklicherweise dem Ende". Fast alle seien schon abgerissen, sagt Zimmermann. Und der Rest folge auch noch.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: