"Immersives Dorftheater" nennen Elisabeth-Marie Leistikow, Louis Panizza und Luis Lüps (von links) ihre höchst ungewöhnlichen Inszenierungen. Die Zuschauer sollen dabei ganz und gar in das Geschehen eintauchen. Die Übergänge zwischen Bühnenraum und Umgebung, zwischen Darstellern und Publikum, aber auch zwischen Kunst und Alltag, zwischen Privatheit und Öffentlichkeit sind dabei fließend. Momente der Irritation werden von den Künstlern bewusst herbeigeführt: Wenn gängige Reaktionsmuster und Normen gestört werden, öffnen sich völlig neue Begegnungsräume. Für dieses besondere Dorftheater hat die Süddeutsche Zeitung das "Elle"-Kollektiv aus Schondorf am Mittwochabend im Münchner Künstlerhaus mit dem Tassilo-Preis ausgezeichnet - den die Gruppe als "oberaffengeil" und "rattenscharf" feierte. Mit dem Preisgeld von 500 Euro könne man ein kleines finanzielles Loch stopfen, sagte Leistikow, die mit ihren Kollegen aktuell an einer neuen Produktion arbeitet, die Anfang August in Schondorf direkt am Ammersee Premiere hat. Dort spiele man viel lieber als in der weiten Welt.
Alle weiteren Informationen über die Preisverleihung und die sonstigen Gewinner des Tassilo Kulturpreis finden Sie hier.