Berg ohne König Ludwig II., das geht nicht. Im hiesigen Schloss hielt er sich gern auf, hier verbrachte er seine letzten Stunden. Das letzte für ihn zubereitete Mahl - unter anderem bestehend aus einem Kalbsbries-Omelett, gebratenem Huhn, Spargelsalat und Aprikosenkompott - konnte er allerdings nicht mehr genießen. Der König ertrank am 13. Juni 1886 noch vor dem Essen, also am frühen Abend, im Starnberger See.
Die Stelle, an der er zu Tode kam, markiert ein schweres Teakholzkreuz im See, nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Zu sehen ist es, wenn man von der Schiffsanlegestelle am Hotel Schloss Berg nach rechts abbiegt und nach ein paar Hundert Metern den Hinweisen zur Votivkapelle folgt - in der jährlich Gedenkgottesdienste für den "Kini" stattfinden. Diese historisch relevante Route führt durch den etwa 21 Hektar großen, öffentlichen Teil des Schlossparks, der ziemlich naturbelassen ist und wie ein kleines Wäldchen wirkt. Besonders geschätzt wird dieser Platz von Badegästen und Spaziergängern.
Wer noch etwas weitergeht, gelangt ans Ende des Parks und zum Bootsverleih Gastl, der als Spezialist für Elektroboote gilt und auch recht exklusive Modelle führt. Es ist ein besonderes Vergnügen, sich mit einem solchen Boot auf den See zu begeben und einen Blick auf die herrschaftlichen Villen zu werfen, die von der Straßenseite aus nicht sichtbar sind, der Gegend aber unter anderem den Ruf der Reichen und Schönen eingebracht haben. Zusätzlich im Luxus schwelgen kann dann der, der sich auf eine solche Tour eine Flasche Sekt und geräucherte Renken mitnimmt - sozusagen als Amuse-Gueule, bevor er dann durch den Schlosspark zurück der Straße nach rechts hinauf zum "Kramerfeicht" folgt.