Städtischer Hilfsfonds:Pauschale Hilfe

Die Stadt hat den Familien der Getöteten und Verletzten bis jetzt 200000 Euro überwiesen. In ihrem Fonds stehen insgesamt 500000 Euro bereit

Die Stadt München hat aus ihrem Hilfsfonds für die Opfer der Bluttat vom 22. Juli binnen eines Jahres etwas mehr als 200 000 Euro an Betroffene ausgezahlt. Das Geld ging vor allem an die unmittelbar betroffenen Familien der neun Getöteten und der vielen Verletzten. Der Fonds wurde kurz nach der Tat eingerichtet. Ende 2016 beschloss der Ältestenrat des Stadtrats dann, den Familien einen Pauschalbetrag zukommen zu lassen. Im Januar bekamen sie ihr Geld.

Doch auch darüber hinaus war finanzielle Hilfe nötig. Etwa 30 Menschen wurden - etwa bei Massenpaniken - an den 73 angeblichen weiteren Tatorten verletzt. Ein Dutzend Betroffene bekamen Geld aus dem Fonds für Therapien, medizinische Hilfsmittel oder auch materielle Schäden. Bei ihren Bemühungen arbeitete die Stadt mit der Polizei und dem Landeskriminalamt, mit der Opferhilfeorganisation Weißer Ring und dem Kriseninterventionsteam zusammen. Im Büro des Oberbürgermeisters wurde ein Sonderstab eingerichtet. Er soll weitergeführt werden, ebenso der mit insgesamt 500 000 Euro ausgestattete Hilfsfonds. Etwa 130 Menschen meldeten sich telefonisch bei den städtischen Anlaufstellen.

Mindestens eine Opfer-Familie wird vom Verein "Before" betreut, der sich um Leidtragende rechter Gewalt kümmert. Diesen Betroffenen ist es wichtig, dass die Gesinnung des Täters als ein Motiv berücksichtigt wird. "Für eine angemessene Einordnung der Tat muss das rechtsradikale Weltbild des Täters in den Blick genommen werden", sagt Before-Vorsitzender Christian Ude.

© SZ vom 22.07.2017 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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