Stadtrat:Nächster Halt: Koalitionskrach

Reiter will Tram-Westtangente notfalls gegen CSU durchsetzen

Der Bau einer Tram-Westtangente von Nymphenburg über Laim nach Obersendling soll noch vor der Sommerpause vom Münchner Stadtrat beschlossen werden - auch gegen den Widerstand der CSU. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte am Freitag, er wolle mit dem Projekt "nicht mehr deutlich länger warten". Notfalls müssten eben "andere Mehrheitsverhältnisse" im Stadtrat den Bau beschließen. Damit kündigt sich kurz nach dem beigelegten Zwist um die Referentenwahlen der nächste große Knatsch zwischen SPD und CSU an.

In der Kooperationsvereinbarung von 2014 hatten beide Parteien festgelegt, "im Konsens" über die Westtangente zu entscheiden. Verkehrsplaner halten die Verbindung für extrem wichtig, um S- und U-Bahn und zugleich die Fürstenrieder Straße zu entlasten. Außer SPD und Grünen fordern dies auch der Bund Naturschutz und mehrere Fahrgastorganisationen. Die CSU aber stellt sich quer, unter anderem weil sie das örtlichen Bürgerinitiativen im Wahlkampf versprochen hatte. OB Reiter will das Projekt aber nicht weiter aufhalten lassen. Die Planungen seien mehrmals überarbeitet, viele Wünsche der Anlieger eingearbeitet worden. "Es gibt keinen Grund mehr, warum wir nicht jetzt entscheiden sollten", sagte Reiter beim Spatenstich für die Verlängerung der Tram 25 nach Steinhausen. Die SPD sei der CSU bei der Verlängerung der U 5 nach Pasing und einem neuen Autotunnel in der Landshuter Allee entgegengekommen. Jetzt müsse sich auch die CSU bewegen.

© SZ vom 27.02.2016 / kc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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