Das in die Jahre gekommene Tierheim in Riem kann sich wohl auf mehr Geld von der Stadt freuen. Wie viel, soll das Kreisverwaltungsreferat in einem Gesamtkonzept ermitteln, steht in einem gemeinsamen Antrag von SPD und CSU. Eine mögliche Größenordnung liefern die Stadträte gleich mit: Statt der aktuell rund 60 Cent je Einwohner könnte die Summe auf etwa einen Euro je Einwohner ansteigen. Es gehe darum, eine solide Basis für die Finanzierung des Tierheims zu schaffen, berichtet SPD-Stadträtin Bettina Messinger. Die derzeitige Praxis, lediglich projektbezogen Zuschüsse zu genehmigen, sei "nicht der richtige Weg". Die Riemer Institution wird von einem privaten Verein betrieben, rein rechtlich ist allerdings die Stadt für die Unterbringung herrenloser Tiere zuständig.
Mit dem zusätzlichen Geld sollen die Riemer Tierschützer die baulichen Investitionen der kommenden Jahre stemmen können. Zwar wurde gerade erst ein rund drei Millionen Euro teures Katzenhaus neu eröffnet - mit Einzelzimmern und Balkonen. Die Zahl der abgegebenen Tiere steigt aber immer weiter an, die Kapazitäten reichen nicht mehr aus. Schuld an dieser Entwicklung sei leider auch die Unvernunft derer, die sich "unüberlegt ein Haustier anschaffen und es dann, wenn sie es nicht mehr haben wollen, an das Tierheim abschieben", sagt CSU-Stadträtin Evelyne Menges.
Viele Bauten sind zudem veraltet. Spezielle Sorgen bereitet den Tierschützern die Unterbringung der Hunde, die streng genommen nicht mehr mit den Vorschriften im Einklang steht. Ein artgerechter Umbau würde nach Schätzungen des Tierheims rund vier Millionen Euro kosten, der Verein kann davon nur rund die Hälfte selbst aufbringen. Pro Jahr werden rund 1200 Hunde im Tierheim abgegeben (und teilweise wieder weitervermittelt). Aktuell leben auf dem Gelände in Riem fast 900 Tiere.