Stadtrat:CSU will Auskunft über Flüchtlings­unterkünfte

Hunderte Menschen müssen oft beengt in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete leben, Containerbauten heizen sich an heißen Tagen zum Teil extrem auf: Meldungen über die hygienischen und sozialen Bedingungen in städtischen Unterkünften haben nun die CSU-Fraktion im Stadtrat aufgeschreckt. Sie will in einer Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wissen, was die Stadt unternimmt, um die Gesundheit der in den Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Menschen vorbeugend zu schützen. Auf SZ-Anfrage teilt das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) mit, dass bei einem Corona-Ausbruch nicht automatisch die gesamte Unterkunft unter Quarantäne gestellt werde. Lediglich für Infizierte, soweit keine stationäre Behandlung erforderlich sei, gebe es eine Isolation sowie für Kontaktpersonen (Kategorie 1). Allerdings gebe es immer wieder Reihentests, um neue Krankheitsausbrüche schnell zu registrieren und die Menschen zu isolieren. Das Gesundheitsreferat stehe "in engem, konstruktivem Austausch" mit dem Sozialreferat und der Regierung von Oberbayern, "um die bestmögliche Unterbringung" für Menschen unter Quarantäne zu erreichen. Für die in Containern lebenden Menschen soll es nun auch in staatlichen Einrichtungen zumindest Ventilatoren geben, falls es zu heiß wird. In ihrer Anfrage bohrt die CSU-Fraktion jedoch noch weiter: Wie fällt ein Vergleich der städtischen Unterkünfte mit den staatlichen Unterkünften aus? Der Stadtrat fordert seit einem Jahr mehr dezentrale Wohnmöglichkeiten statt Gemeinschaftsunterkünfte.

© SZ vom 04.08.2020 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: