Formsache:"Live schlägt Couch"

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Verleger Sebastian Zembol surft lieber auf dem Wasser als im Netz

SZ: Sport ist . . .

Sebastian Zembol: Für mich enorm wichtig, um morgens gut gelaunt und kreativ in den Tag zu kommen oder abends zu resümieren.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Könnte deutlich schlechter sein.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Beim ersten bin ich jüngst kläglich gescheitert, als ich meinen Töchtern zeigen wollte, wie das geht. Den Einkehrschwung bekomme ich definitiv besser hin.

Sportunterricht war für Sie?

Eine herrliche Möglichkeit, um den anderen Fächern punktuell zu entfliehen.

Ihr persönlicher Rekord?

In welcher Sportart? Nein, im Ernst: Zuletzt, als ich nach eineinhalb mühseligen Stunden endlich für ein paar Meter auf dem Surfboard stand und durchs Wasser glitt.

Stadion oder Fernsehsportler?

Nach einem Jahrzehnt als Sportjournalist momentan keines von beiden - Ausnahmen sind besondere Events wie die WM oder Ähnliches. Live schlägt dann die Couch, auch wenn die Perspektiven zu Hause um ein Vielfaches besser sind. Unschlagbar: Selbst Sport machen!

Bayern oder Sechzig?

Als Wahlmünchner und jugendlicher "Möchtegern-HSV-Profi" Anfang der achtziger Jahre stehe ich auf guten Fußball. Deshalb eindeutig für die Bayern!

Ihr ewiges Sport-Idol?

Ich hatte nie wirklich ein Idol. Beeindruckend fand ich eigenwillige Typen und Ausnahmetalente ihrer Zeit: Günter Netzer und Franz Beckenbauer ebenso wie John McEnroe und Boris Becker. Aber auch Typen wie Muhammad Ali fand ich großartig.

Ein prägendes Erlebnis?

Die WM 1974. Unvergesslich sind die persönlichen Momente als elfjähriger Fußballknirps mit Spielern der australischen Nationalmannschaft, die zu Turnierbeginn auf dem Trainingsgelände "meines" HSV trainierten und logierten. Es war die erste WM, die ich sehr bewusst aufgesogen habe, einen Großteil der TV-Übertragungen während eines dreiwöchigen Jugendcamps mit vielen Gleichaltrigen auf Sylt. Danach wollte ich Fußballprofi werden.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Im Zehnkampf, wenn ich nicht mit sechs Jahren meine Leidenschaft für Bälle entwickelt hätte.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Am ehesten noch mit Surflegenden wie Robby Naish oder Sebastian Steudtner, weil ich mir das Freiheitsgefühl und das Spiel mit den Wellen ganz großartig vorstelle. Noch lieber wäre ich allerdings auf der Bühne, ausgestattet mit dem Talent von Jamie Cullum.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

© SZ vom 15.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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