Basketball:Nur noch zu neunt

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"Sie hat die Mannschaft ganz stark geführt, quasi wie ein unsichtbarer Kleber gewirkt": Jahn Münchens Kapitänin Jella Molz bekam ein Extra-Lob vom Trainer. (Foto: Claus Schunk)

Jahn Münchens Basketballerinnen festigen durch einen 64:57-Sieg gegen ihren Tabellennachbarn Schwabach Platz drei. Ob die Saison in der zweiten Liga regulär beendet wird, ist zugleich fraglicher denn je.

Von Karl-Wilhelm Goette, München

Es ist die jugendliche Energie, die die Zweitliga-Basketballerinnen der TS Jahn München von Sieg zu Sieg eilen lässt. Mit einem 64:57-Sieg beim Tabellennachbarn Metropol Baskets Schwabach festigte die junge Münchner Mannschaft ihren dritten Platz in der 2. Bundesliga-Süd. "Dass wir auch Topteams schlagen können, ist grandios", resümierte Jahn-Trainer Markus Klusemann beim Blick auf die vergangenen Ergebnisse. Den zweiten Platz, der zur Teilnahme an den Aufstiegs-Playoffs berechtigen würde, kann die Jahn-Formation allerdings nur noch theoretisch erreichen. Das liegt auch daran, dass in der Corona-Saison nicht alle Spiele ausgetragen werden und drei der zwölf Vereine die Spielzeit bereits vorzeitig beendet haben.

Ihren erneuten Erfolg in Schwabach sicherten sich die Münchnerinnen mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Die Mannschaft war noch mit einem knappen Rückstand von 25:27 in die Pause gegangen. Nach dem Seitenwechsel lief der Ball und die Jahn-Akteurinnen brachten sich durch verbessertes Laufspiel in freiere Wurfpositionen, so dass die zweite Halbzeit mit 39:30 an die Münchnerinnen ging. Kapitänin Jella Molz dirigierte ihre jungen Mitspielerinnen einmal mehr gekonnt. "Sie hat die Mannschaft ganz stark geführt, quasi wie ein unsichtbarer Kleber gewirkt", gab es ein Extralob von Klusemann.

Drei der zwölf Süd-Zweitligisten haben dem Ligaverband mitgeteilt, dass sie keine Spiele mehr austragen werden

Molz hebt mit 24 Jahren als älteste Spielerin der Stammformation deren Altersschnitt auf 19 Jahre an. Die Überraschung der Saison sind die Youngsters Paula Graichen, Olivia Bursutzki, Talena Fackler (alle 17 Jahre alt) und die aus Heidelberg gekommene Theresa Spatzier (19). Das Trainerduo Petra Fackler und Klusemann hat es geschafft, ihnen so viel Selbstvertrauen einzuimpfen. Graichen ist eine perfekte Allrounderin, die in Schwabach mit 14 Punkten und 13 Rebounds die Scorerliste des Teams anführte. Talena Fackler (13 Punkte) spielte erneut ihre Stärke von der Dreierlinie aus. Spatzier (10 Punkte) ist ebenfalls eine gute Distanzschützin, beindruckt aber trotz ihrer eher geringer Körperlänge auch mit einem hervorragenden Stellungsspiel. In Schwabach fischte sie neun vom Korb abspringende Bälle vor den größeren Gegenspielerinnen herunter. Wehleidig ist Olivia Borsutzki gerade nicht. Die gebrochene Nase ist soeben gerichtet worden und in Schwabach stand sie schon wieder mit Gesichtsmaske auf dem Parkett. Mit elf Punkten und sechs Rebounds trug das Nachwuchstalent ebenfalls maßgeblich zum Sieg bei.

Der dritte Platz ist für die Turnerschaft abgesichert. Der ungeschlagene Spitzenreiter Würzburg und Bad Homburg belegen Platz eins und zwei. Ob beide Vereine auch an den Aufstiegs-Playoffs gegen die zwei Erstplatzierten der Nord-Liga teilnehmen werden, steht offenbar noch nicht fest. Zieht ein Klub zurück, stünde wohl Jahn München bereit. Doch erst einmal gilt es, die Hauptrunde irgendwie abzuschließen. Das für den kommenden Samstag geplante Spiel der Münchnerinnen bei den Rhein-Main-Baskets ist von den Gastgeberinnen abgesagt worden. Sie haben dem Ligaverband mitgeteilt, dass sie keine Spiele mehr austragen werden - wie auch Weiterstadt und Bamberg. "Wir versuchen, am kommenden Wochenende noch kurzfristig ein Spiel bei Speyer-Schifferstadt zu terminieren", kündigte Klusemann an. Ob das klappt, ist noch ungewiss. Auch das letzte Heimspiel am 1. Mai gegen Dillingen-Saarlouis scheint fraglich zu sein.

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