Splittergruppe:Pegida spaltet sich

Chef stellt Mitstreiter kalt - Demos sind vorerst keine geplant

Pegida München hat auch für die kommende Woche bisher keine Veranstaltungen angesetzt. Und das, obwohl die rechte Gruppe laut Bescheid des Kreisverwaltungsreferats unter anderem am Pfingstmontag am Stiglmaierplatz hätte demonstrieren dürfen. Differenzen über diesen Kurs haben jetzt zur Spaltung der Gruppierung geführt. Nachdem sich im März die Mit-Vorsitzende Birgit Weißmann weitgehend zurückgezogen hat, hat Pegida-Chef Heinz Meyer jetzt einen Mitstreiter der ersten Stunde kaltgestellt: Beisitzer Stefan Werner. Hintergrund des Streits, der in den sozialen Netzwerken öffentlich ausgetragen wird, ist die von Werner organisierte Solidaritätsdemonstration für die AfD am Freitag. "Pegida München bzw. Pegida Bayern hat nichts mit dieser überflüssigen Versammlung zu tun", ließ Meyer auf Facebook mitteilen. Werner darf die Seite "Pegida Bayern" nicht mehr betreuen und kommentierte das so: "Wer den Aufstand der Vernünftigen anstrebt, hat bei Pegida einen schweren Stand. Wir, die Redakteure, wurden von Räubern vor die Tür gesetzt, aber wir machen weiter." Werner war laut Verfassungsschutz vor seiner Pegida-Zeit in den rechtsextremistischen Organisationen NPD und "Pro München" aktiv. Gegen seinen Kontrahenten Meyer ermittelt das Landeskriminalamt wegen des Verdachts auf Bildung einer terroristischen Vereinigung.

© SZ vom 14.05.2016 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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