SPD in München:Maget will Parteivorsitz abgeben

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Nach der Landtagswahl im Herbst wird Franz Maget sein Amt als Vorsitzender der Münchner SPD abgeben. Sein Nachfolger soll Hans-Ulrich Pfaffmann werden.

B. Neff

Dieser Wechsel wurde bisher nur im engen Führungszirkel der Münchner SPD diskutiert und ist möglicherweise bereits ein Signal dafür, wer die SPD in die Kommunalwahl 2014 führen wird, wenn Christian Ude aus Altersgründen nicht nochmals als Oberbürgermeister kandidieren kann. Bisher galt Franz Maget, 54, stets als derjenige, der für die SPD einspringen würde, falls Ude - zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen - nicht mehr zur Verfügung stünde. Nach Informationen der SZ könnte diese Rolle nun Hans-Ulrich Pfaffmann zufallen. Der 52-jährige Landtagsabgeordnete wurde im April zu Magets Stellvertreter gewählt, als sich der bisherige Vize Alexander Reissl nach seiner Wahl zum Chef der Stadtratsfraktion aus der Parteispitze zurückzog.

Maget will sich auf seinen Job als Fraktionschef der Landtags-SPD konzentrieren. (Foto: Foto: Reuters)

Der gelernte Kaufmann und Krankenpfleger Pfaffmann, in der Pfalz geboren und seit 1982 in München, kennt die Arbeit im Rathaus. Von 1990 bis 1998 saß er im Stadtrat und war gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Die Fachkenntnisse dafür hatte er sich durch seine Arbeit als Krankenpfleger im Krankenhaus Bogenhausen erworben, wo er von 1984 bis 1990 auch Personalratsvorsitzender war.

Auch als er 1998 in den Landtag wechselte, hielt Pfaffmann den Kontakt zur Stadtpolitik. Er organisierte 2002 und 2008 den Kommunalwahlkampf seiner Partei und profilierte sich zuletzt als bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Wie wichtig das Thema Bildung gerade in München mit seinem städtischen Schulsystem ist, wurde bereits bei der Kommunalwahl im Frühjahr deutlich. Es prägt aber auch diesen Landtagswahlkampf.

Maget, seit 1997 SPD-Chef, wollte sich am Sonntag auf Anfrage nicht eindeutig festlegen: "Ich denke jetzt nur bis zum 28. September und nicht darüber hinaus". Er räumte aber ein, dass es nach der Wahl Konstellationen für einen Wechsel geben könnte. "Das hängt vom Ergebnis der Landtagswahl ab und davon, was dann auf mich zukommt".

Pfaffmann äußerte sich ähnlich. Zunächst gelte es für die SPD, bei der Landtagswahl erfolgreich zu sein, sagte er im Anschluss an seine Veranstaltung mit Gesine Schwan (siehe Bericht unten) zur SZ. Nach der Wahl werde sich Franz Maget entscheiden, "wie es weitergeht, und das warten wir erst einmal ab". Indirekt gab Pfaffmann zu verstehen, dass er zur Verfügung stehe: "Natürlich ist es eine hohe Ehre, wenn man für eine solche Position im Gespräch ist."

Bislang galten in der Münchner SPD vor allem Bürgermeisterin Christine Strobl, 47, und Fraktionschef Alexander Reissl, 50, als mögliche Kandidaten für die OB-Kandidatur 2014, wenn Christian Ude - derzeit 60 - nicht mehr antreten darf. Durch Hans-Ulrich Pfaffmann wird das Bewerber-Duo nun zum Trio komplettiert.

© SZ vom 28.07.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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