Sparopfer 8: Frühjahrs-Buchwoche:Halbe Sache

Sieht aus, als ob das Jahr 2003 ohne Buchwoche am Münchner Lesepublikum vorbeiziehen wird.

ANTJE WEBER

Die gute Nachricht zuerst: Die Frühjahrsbuchwoche soll nicht ganz gestrichen werden. Sie wird allerdings voraussichtlich, und das ist für Literaturfreunde die schlechte Nachricht, nicht mehr jedes Jahr stattfinden. "Es gibt Überlegungen, den Zeitraum zu strecken", sagt Karin Sommer, Pressesprecherin der Kulturreferentin Lydia Hartl, denkbar sei eine biennale Lösung.

Wie bei allen anderen betroffenen Projekten und Institutionen ist allerdings noch nichts Genaues beschlossen, obwohl die Zeit drängt: Da die Frühjahrsbuchwoche traditionell im März stattfindet, müsste das Thema für 2003 längst bekannt sein, müssten die Planungen auf Hochtouren laufen. Dennoch will Sommer "so nicht bestätigen", dass die Frühjahrsbuchwoche 2003 schon ausfällt.

Ein Frühjahr ohne Buchwoche zeichnet sich ab

Da endgültige Beschlüsse zum Haushalt erst im April nächsten Jahres getroffen werden sollen, braucht man jedoch nicht viel Phantasie, um vorherzusagen, dass das Jahr 2003 ohne Buchwoche am Münchner Lesepublikum vorbeiziehen wird.

Bei einem bisherigen jährlichen Etat von 230.000 Mark (also etwa 115.000 Euro; wobei 2002 wegen der angespannten Haushaltslage bereits 25.000 Euro weniger zur Verfügung standen) würde die Stadt also die Hälfte sparen, denn "natürlich wirkt sich das auf den Etat aus", so Sommer.

Keine Lesungen spanischer oder amerikanischer Schriftsteller also, keine Erkundungen der Stadträume oder Diskussionen über "Fiction and Science". Das ist ein Verlust für das literarische Leben der Stadt. Bleibt nur die Aussicht auf 2004 - hoffentlich.

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