Soziales:Neue Räume für Obdachlose

Anlaufstelle "Schiller 25" vergrößert sich, um dem Bedarf gerecht zu werden

Die Anlauf- und Beratungsstelle "Schiller 25", die obdachlose Zuwanderer aus EU-Ländern berät und in den Wintermonaten ins Kälteschutzprogramm der Stadt vermittelt, bekommt zusätzliche Räume. Damit soll dem Evangelischen Hilfswerk ermöglicht werden, dem stark gestiegenen Beratungsbedarf gerecht zu werden. Waren in der Schillerstraße im Winter 2014/2015 insgesamt 1700 Beratungsgespräche geführt worden, so stieg die Zahl im vergangenen Winter auf mehr als 4500. Wegen der räumlichen Enge und des großen Andrangs für die Kälteschutzeinweisungen mussten die Ratsuchenden oft auf der Straße warten.

Deshalb schlägt Sozialreferentin Dorothee Schiwy dem Sozialausschuss vor, ein zusätzliches Beratungszentrum zu schaffen. Es soll in der Destouchesstraße 89 in einer früheren Werkstatt entstehen und sechs Beratungsräume bieten. "Destouches 89" könne das südliche Bahnhofsviertel entlasten und werde voraussichtlich zum Beginn 2019 eröffnen. Finanzieren lässt sich die neue Einrichtung aus dem Zuschuss für das Kälteschutzprogramm, der im letzten Winter nicht aufgebraucht wurde. Von 1. November bis 30. April wird es wieder 850 Bettplätze in der ehemaligen Bayernkaserne und 120 Notfallplätze im Elisen-Bunker geben. Knapp 60 000 Übernachtungen waren es in der vergangenen Saison, die maximale Belegung in einer Nacht lag bei 432 Bettplätzen.

Mit der Einweisung in die Bayernkaserne erhalten Obdachlose seit letztem Jahr auch eine kostenlose Fahrtberechtigung zur Bayernkaserne.

© SZ vom 18.10.2018 / loe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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