Skifahren in der Stadt:Wintersportort auf Probe

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Für diese Skisaison hatte der Verein "Fröttmaninger Skiarena" große Pläne, doch die Lifte auf dem Müllberg dürfen auch in diesem Jahr nur sechs Wochen laufen.

Konstantin Kaip

Für diese Skisaison hatte Axel Müller, Vorsitzender des Vereins "Fröttmaninger Skiarena", große Pläne: Der Müllberg in Fröttmaning sollte einen fest installierten Schlepplift bekommen, der die Skipiste am Nordhang bis zur Spitze des Berges verlängert und eine Abfahrt über den flacheren Westhang ermöglicht. Damit sollte die "Fröttmaninger Skiarena" zum urbanen Wintersportort werden, auf der die Münchner den ganzen Winter über in der Stadt Ski fahren können.

Beim Probelauf im vergangenen sehr milden Winter konnten die Münchner immerhin 13 Tage in Fröttmaning Ski fahren. (Foto: Foto: ahed)

Doch die Anlage geht auch in ihrer zweiten Saison 2008/2009 nur probeweise in Betrieb. Lediglich sechs Wochen hat die Stadt den Betreibern in einem Kompromiss zugestanden. Der kurze Zeitraum "macht uns Bauchschmerzen", sagte Müller am Donnerstag bei der Präsentation des diesjährigen Projektes. Er sei eigentlich davon ausgegangen, dass der Probebtrieb im vergangenen Winter erfolgreich gewesen sei: ohne Verkehrschaos und ohne Flurschäden.

"Wir haben den Berg genauso verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben." Beim Probelauf im vergangenen sehr milden Winter seien die Münchner immerhin 13 Tage in Fröttmaning Ski gefahren. "Wir haben bewiesen, dass es möglich ist, den Berg weiß zu kriegen". Etwa 4000 Kubikmeter Wasser hätten die Schneekanonen im vergangenen Winter auf dem Hügel verteilt. Um das Abwasser zu begrenzen, will die Stadt einen längeren Betrieb vorerst nicht zulassen. Die Verantwortlichen beim zuständigen Baureferat, der Grünordnung und der Entwässerung waren gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

"Wir nutzen ein Abfallprodukt für hochwertige Freizeitaktivitäten"

Auf dem Fröttmaninger Skihügel wird sich also in diesem Winter wenig ändern gegenüber der vergangenen Saison: Am Nordhang wird erneut ein Bügellift aufgestellt, der allerdings nicht bis zur Spitze des 85 Meter hohen Berges reicht. Das ist bei dem unebenen Gelände nur ein mit einem Schlepplift möglich. Zwar wäre der Sponsor, die Innsbrucker "Vereinigten Bergbahnen", bereit, die nötigen 600.000 Euro für den Bau zu zahlen - jedoch nur mit langfristiger Perspektive.

Neu ist ein zweiter Lift, der westlich der steileren, 147 Meter langen Hauptpiste parallel zum Waldstück in der Mitte des Hanges aufgestellt wird. So entsteht eine 74 Meter lange, weniger steile Piste. Beide werden mit Schneekanonen "beschneit" und mit Pistenraupen gewartet. Sie sind wie im vergangenen Winter von 9 bis 21 Uhr geöffnet und werden abends mit Flutlicht beleuchtet. Die zwei Stunden-Karte kostet wie gehabt für Erwachsene zehn, für Kinder acht Euro. Für Fragen zum Betrieb und zur Anreise will der Verein rechtzeitig vor dem Saisonstart ein Infotelefon einrichten.

Denn wann die Skisaison in Münchne beginnt, ist noch unklar. Er hoffe, dass die Pisten bis Weihnachten fertig seien, sagte der zweite Vorsitzende der Ski-Arena und Ski-Abteilungsleiter des TSV 1860 Horst Strelow. Und dass die Witterung heuer besser ausfalle, damit noch mehr als die 2000 Skifahrer vom vergangenen Winter kommen. Schließlich habe sein Verein ein "hehres Anliegen": "Wir nutzen ein Abfallprodukt für hochwertige Freizeitaktivitäten."

© SZ vom 28.11.2008/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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