Shoppen vor Ort:Das Angebot passt

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Einen spektakulären Erweiterungsbau hat das Gewandhaus Gruber im Jahr 2012 in der Erdinger Altstadt eröffnet. Den Kunden gefällt es, manch alteingesessener Erdinger sieht das kritischer. (Foto: Renate Schmidt)

Seit es das Gewerbegebiet im Westen Erdings gibt, müssen die Bürger zum Einkaufen seltener aus der Stadt raus.

Von  Antonia Steiger, Erding

Was es in Erding nicht zu kaufen gibt, das brauchen die Erdinger auch nicht. Zumindest setzen sie sich seltener als andere Menschen in der Region ins Auto, um zum Shoppen in eine andere Stadt zu fahren. Sie versorgen sich vor Ort. Dieser Trend lässt sich aus der Umfrage ablesen, die die Süddeutsche Zeitung ihren Lesern angeboten hat. 70 Prozent der Befragten in der Stadt Erding gaben sogar an, dass ihnen die Einkaufsmöglichkeiten an ihrem Wohnort besonders gut gefallen. Im Rest des Landkreises sind das nur 33 Prozent - weniger als die Hälfte.

Und in der Tat: Erding hat sich zu einem Zentrum entwickelt, in dem es zwar nicht alles, aber doch ziemlich vieles gibt. Vor allem seit sich im Erdinger Westen große Einzelhandelsketten niedergelassen haben. Die größte Begeisterung löste die Elektronik-Kette Media Markt aus, als sie 2008 eine Filiale eröffnete. Um 6 Uhr morgens gingen die Türen am 9. Oktober auf, da hatten sich schon Hunderte von Verbrauchern zu einer Schlange formiert. Die Erdinger machten den Eindruck, als wären sie unterversorgt, was Elektroartikel und insbesondere Kaffeemaschinen betrifft. Nicht wenige marschierten mit mehreren Geräten unter dem Arm aus dem Laden.

Richtig schön ist es natürlich nicht, das Einkaufszentrum am Stadtrand. Wer sich aus Richtung Westen der Stadt nähert, kann sich nicht mehr wie früher an der ruhigen Silhouette der Stadt Erding erfreuen. Er sieht sich konfrontiert mit grellfarbigen und wuchtigen Gebäuden. Aber auch wenn die Geschäftsinhaber in der Innenstadt stets mit Skepsis Richtung Westen blicken, weil sie fürchten, dass ihnen dort das Geschäft kaputt gemacht wird, so macht doch auch die Innenstadt einen sehr lebendigen Eindruck. Und das ist der Gastronomie und dem Einzelhandel zu verdanken mit dem Gewandhaus Gruber als wichtigsten Magneten an der Spitze. In Kürze wird sich ein weiterer dringender Wunsch der Bürger erfüllen: ein Lebensmittelladen in der Altstadt. Die Familie des OB Max Gotz hat das Geschäft in der Langen Zeile, wo bis 2001 Tengelmann eine Filiale betrieben hatte und anschließend C&A zuhause war, an die Allgäuer Kette Feneberg vermietet.

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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