Shanti-Prozess:Zeugin bricht zusammen

Im Prozess gegen den Kinderschänder Ulrich S. alias Oliver Shanti ist am Donnerstag die 55-jährige Mutter der Opfern gehört worden. Sie erlitt einen Zusammenbruch.

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Sektenführer und Kinderschänder Ulrich S. alias Oliver Shanti, 60, ist am Donnerstag erstmals eine Zeugin ohne Ausschluss der Öffentlichkeit gehört worden.

Der Angeklagte Oliver Shanti vor Gericht. (Foto: Foto: ddp)

Die 55-jährige Mutter von zwei mutmaßlichen Opfern des Angeklagten brach nach ihrer Aussage in einer Verhandlungspause weinend zusammen. Shanti, der mit esoterischer Musik Millionen verdient haben will, ist angeklagt wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 314 Fällen. Er soll sich zwischen 1985 und 1998 an insgesamt vier Buben und zwei Mädchen vergangen haben.

Die Mutter der heute erwachsenen Jungen berichtete, dass sie Shanti immer voll vertraut habe. "Er war eine beeindruckende Persönlichkeit mit viel Ausstrahlung." Deshalb habe sie ihre Kinder auch ohne Argwohn in der Münchner Wohnung von Shanti und später in den Schulferien auf dessen Finca in Portugal übernachten lassen. "Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren könnte."

Innerhalb der Kommune sei nie über das Thema geredet worden. Erst Anfang 2001 habe es Andeutungen der Jungen gegeben, allerdings nicht ihr sondern dem Vater gegenüber. Der Prozess wird nach einer Pause am 23. September fortgesetzt.

alek

© SZ vom 04.09.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: