Senna, Bahar und Mandy:Monrose ist da - aber wo ist Mehmet Scholl?

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Bevor die Popband zu viele Kleider für zu wenige Gelegenheiten hat, tritt sie noch einmal in München auf.

Sebastian Gierke

Während die Sonne auf München hinabgüldet, versammeln sich kaum 1200 Menschen im Zenith. Ein paar hundert Meter weiter wird der tolle Fußballer Mehmet Scholl verabschiedet.

(Foto: Foto: dpa)

Das spielt aber hier keine Rolle. Denn es geht um Monrose. Also Konzentration. Monrose sind Senna Guemmor, Bahar Kizil und Mandy Capristo, die Gewinnerinnen der fünften Staffel der Castingshow "Popstars".

Und sie werden schneller vergessen sein als Mehmet Scholl. Der hat mit Herz . . . Stop. Zum Thema. Monrose werden also bald wieder verschwinden.

Nicht weil sie schlecht singen, aber niemand hat gute Songs für sie geschrieben. Keine Melodie bahnt sich ihren Weg in den Kopf, so wie beispielsweise gestern der geniale Schuss von Thomas Hitzlsperger ins Cottbusser Tor.

Elegant und kraftvoll - und dann Monrose. Die Musik kommt vom Band und die drei haben wenig Präsenz, bewegen sich wie Gogo-Tänzerinnen. In Stuttgart haben zur gleichen Zeit Männer in kurzen Hosen und mit krummen Beinen besser getanzt.

Das immerhin könnten Monrose ja noch verbessern. Würde aber nichts nützen, denn es krankt am System. Abgesehen von den No Angels hatte keine Castingband Erfolg. Bro'Sis, Overground, Nu Pagadi? Konnten nicht mal absteigen, weil sie nie aufgestiegen sind.

Im Publikum sind viele kleine Sennas, Bahars und Mandys mit ihren Erziehungsberechtigten; sie sind noch zu jung, um ihre Zukunft wirklichkeitsnah beurteilen zu können. Die Kinder haben Spaß, die Backen glühen, und das ist toll. Aber sie werden schnell älter, vergessen Monrose.

Die neue Staffel ist schon geplant: lieblose Pop-Dutzendware für die nächste Generation. Nach drei Kostümwechseln ist dann Schluss. Bald werden Monrose zu viele Kleider für zu wenige Gelegenheiten haben. Wir aber werden Mehmet Scholl vermissen.

© SZ vom 21.5.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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