Schwabinger Fischessen:"Lagerfeuerromantik"

CSU-Bürgermeister Schmid kritisiert OB Reiter erneut

Beim traditionellen Schwabinger Fischessen der CSU ist es wieder geschehen. In Münchens Bürgermeister Josef Schmid hatte sich etwas angestaut und das musste jetzt raus: sein Unmut über die Flüchtlingspolitik der SPD - und speziell die Flüchtlingspolitik des sozialdemokratischen Oberbürgermeisters Dieter Reiter. Die "beginnende Radikalisierung" in der Gesellschaft, sagte Schmid, habe ihre Ursache vor allem darin, dass einer "an sich richtigen Willkommenskultur" die Vernunft abhanden gekommen sei. "Willkommenskultur wurde zum Selbstzweck. Willkommenskultur wurde zur Ideologie." Schon das allein war ein Seitenhieb auf OB Reiter, der keinen Hehl daraus macht, dass er stolz darauf ist, wie herzlich München im vergangenen Sommer die Flüchtlinge willkommen geheißen hat. Doch der CSU-Mann Schmid setzte noch einen drauf und kritisierte die "Lagerfeuerromantik", stattdessen forderte er mehr "Realitätssinn". Selbst eine so leistungsfähige Stadt wie München könne es nicht schaffen, jedes Jahr Tausende Wohnungen für Flüchtlinge bereitzustellen, sagte Schmid. Auch ohne Flüchtlinge sei die Wohnungsnot in München schon groß.

© SZ vom 15.02.2016 / dku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: