Schadstoffbelastung:Stickoxide auf Schienen

Dieselloks müssen in München kein Fahrverbot fürchten

Von Jasmin Siebert

Über die Luftverschmutzung durch Dieselautos wird derzeit viel gesprochen. Dass auch dieselbetriebene Züge Stickoxide in die Luft blasen, wird in der Diskussion bisher kaum beachtet. Um das zu ändern, stellte die Stadtratsfraktion der Bayernpartei bereits im März eine Anfrage, ob geplant sei, künftig auch Dieselloks aus München zu verbannen.

Laut Bayerischer Eisenbahngesellschaft fahren täglich 194 Dieselloks durch München. Anders als Autos stoßen sie die Emissionen einige Meter über dem Boden aus, diese verteilen sich so besser in der Atmosphäre. Zudem fahren die Züge nicht dicht an dicht wie die Autos auf hoch belasteten Straßen. Daher geht das Referat für Gesundheit und Umwelt davon aus, dass entlang der Bahnstrecken die Grenzwerte für Schadstoffe in der Luft auch künftig nicht überschritten werden. Damit drohen den Dieselloks auch keine Fahrverbote. Das Referat weist in seiner Antwort zudem darauf hin, dass ein vorrangiges Ziel der Luftreinhalteplanung ist, möglichst viele Menschen zum Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf Busse und Bahnen zu bewegen. Weil Züge in München im Gegensatz zu Autos meist voll besetzt sind, ist der Schadstoffausstoß pro Person deutlich niedrigerer. Der öffentliche Nahverkehr trage wesentlich dazu bei, dass die Straßen entlastet würden und die Luft weniger verschmutzt werde.

Eine Elektrifizierung der Münchner Bahnstrecken würden das Umweltreferat und die Bayerische Eisenbahngesellschaft begrüßen. Weil der Bund zuständig ist, kann die Stadt München nur an eine rasche Umrüstung appellieren. Das Umweltreferat bereitet eine entsprechende Initiative vor.

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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