Sanierungskonzept benötigt:Schuhhandelskette Raab insolvent

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Der Umsatz ist gesunken. Verkauf in den 15 Filialen geht weiter

Die Schuhhandelskette Raab, die allein im Großraum München acht Filialen betreibt, steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Der Schuhhändler hat an diesem Donnerstag beim Amtsgericht München eine Sanierung im Regelinsolvenzverfahren beantragt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Münchner Rechtsanwalt Michael Jaffé, der zuletzt bei mehreren großen Insolvenzen tätig war: unter anderem bei KirchMedia, Qimonda und bei der Sanierung des Wohnwagen-Herstellers Knaus-Tabbert. Gemeinsam mit Raab-Geschäftsführer Thomas Huber soll Insolvenzverwalter Jaffé das Unternehmen, das seit 116 Jahren besteht, wieder konkurrenzfähig machen.

Vorerst gehe der Verkauf in allen 15 Filialen in München, Oberbayern und der Oberpfalz weiter, teilte das Unternehmen mit. Grund für die Krise seien große Marktveränderungen des Schuhhandels, führt Huber in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Jaffé aus. Zwar biete Raab gute Beratung an attraktiven Standorten, in München etwa im Pep in Neuperlach, in Haidhausen am Weißenburger Platz, zudem in Neuhausen, Pasing, Laim, Fürstenried sowie in Fürstenfeldbruck und Gilching. Dennoch machten Outlets und Online-Handel Raab harte Konkurrenz. "Das hat zu Umsatzeinbußen geführt, während gleichzeitig unsere Fixkosten für Mieten, Löhne und den Shop-Betrieb weiter gestiegen sind", so Thomas Huber. "Die Schere zwischen Aufwand und Ertrag ist jetzt soweit auseinandergegangen, dass wir den Betrieb auf unveränderter Grundlage nicht mehr fortführen können."

Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter will der Geschäftsführer ein Sanierungskonzept erarbeiten, mit dem möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze erhalten werden. Dazu wird es Gespräche mit neuen Geldgebern und möglichen Investoren geben, heißt es aus der Insolvenzverwaltung. Im Januar habe das Unternehmen seine Rechnungen noch zahlen können. Nun hat es fast drei Monate Zeit für den Umbau, solange bekommen die Mitarbeiter Insolvenzgeld.

© SZ vom 12.02.2016 / kari - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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