S-Bahn und Streik:Die Fallstricke der Erstattung

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Warum ziert sich die Bahn, wenn's bei der MVG klappt?

"Alles aus dem Takt" vom 11. Dezember und Leserbrief "Das läuft nicht gut" vom 13. Dezember:

Ich versuchte mit meiner Frau am selben Tag (S-Bahn-Warnstreik am Montag, 10. Dezember; d. Red.) um 9.45 Uhr von Wolfratshausen nach Icking und anschließend mit einer online per MVV-Handy-App gekauften Gruppen-Tageskarte weiter nach München zu fahren. In Wolfratshausen gab es zu dieser Zeit viele ratlose Reisewillige, keine Auskunft, ob oder wann eine S-Bahn fahren würde. Nach einer halben Stunde entschlossen wir uns, mit dem Auto zu fahren, um einen wichtigen Termin in München nicht zu versäumen. Versuch am Marienplatz im MVG-Center, den Kartenpreis erstattet zu bekommen. Auskunft: Mit der S-Bahn haben wir nichts zu tun, zuständig ist die Deutsche Bahn, gehen Sie zum Hauptbahnhof. Dazu hatte ich keine Zeit, also ging ich nach Rückfahrt zur DB-Stelle am Bahnhof Wolfratshausen. Auskunft: Im Netz gekaufte Karten können nicht erstattet werden. Hätten Sie ein Papier-Ticket, könnte man was machen. Man gab mir eine zuständige E-Mail-Adresse beim MVV. Meine E-Mail an diese Adresse wurde beantwortet mit: "Leider können wir nicht nachvollziehen, warum Sie die DB an uns verwiesen hat. Weder haben wir Zugriff auf die Daten und die Tickets, die über den München-Navigator gekauft werden, noch können wir Erstattungsanträge bearbeiten." Es kommt eine weitere Falle dazu. Beim Online-Kauf über den München-Navigator bezahlte ich per PayPal-Konto meiner Frau. Das Online-Ticket wurde mit dem Namen meiner Frau versehen, ohne dass ich irgendeinen Namen angegeben hätte. Nun muss man ja das Ticket bei einer Kontrolle zusammen mit dem Personalausweis vorzeigen. Wäre ich nun nicht mit meiner Frau, sondern mit einer anderen Person gefahren, hätten wir als Schwarzfahrer je 60 Euro bezahlt. So habe ich mir das mit dem Weg zur Digitalisierung nicht vorgestellt. Es ist natürlich auch abenteuerlich zu glauben, dass das gerade bei der Bahn funktionieren könnte. Georg Summerer, Wolfratshausen

© SZ vom 18.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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