Runder Tisch aufgelöst:Arbeitsgruppe zu Armutszuwanderung

Wegen der stetig wachsenden Zahl an Migranten vor allem aus Südosteuropa, die in München unter prekären Zuständen leben und arbeiten, hat die Stadt vor einigen Jahren einen Runden Tisch zum Thema Armutszuwanderung ins Leben gerufen. In regelmäßigen Abständen trafen sich Vertreter mehrerer städtischer Referate, um sich mit den Problemen der Betroffenen zu befassen, nach Lösungen zu suchen und ein Netzwerk an Hilfseinrichtungen aufzubauen. Nun wird der Runde Tisch aufgelöst. Allerdings soll die Problematik damit nicht von der Tagesordnung der Referate verschwinden. Der Migrationsbeirat, der erst aus der Presse von den Plänen erfuhr, legte im Juli Protest ein. "Die Auflösung des Runden Tischs Armutszuwanderung ist angesichts der sich aktuell durch multiple Problemlagen in rechtlicher und medizinischer Hinsicht weiter zuspitzenden Notlage von Zuwanderinnen und Zuwanderern aus Südosteuropa keine gute Entscheidung", schrieb die Vorsitzende Dimitrina Lang. Das Sozialreferat hat nun darauf reagiert und vorgeschlagen, dass es weiterhin eine Arbeitsgruppe zum Thema EU-Armutszuwanderung geben soll. Künftig soll auch der Migrationsbeirat in der Arbeitsgruppe vertreten sein. Institutionen und Unternehmen aus dem südlichen Bahnhofsviertel, das am meisten von der Armutszuwanderung betroffen ist, sollen bei Diskussionsbedarf in die Arbeitsgruppe eingeladen werden.

© SZ vom 13.11.2017 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: