Große Überraschungen bietet der neue Guide Michelin für München nicht, sieht man einmal vom zweiten Stern für den Werneckhof und seinen Chefkoch Tohru Nakamura in der Werneckstraße ab. Damit liegt München mit mittlerweile fünf Zwei-Sterne-Lokalen nicht weit hinter Berlin, das inzwischen über sieben Zwei-Sterne-Restaurants verfügt. Zwei Sterne hatten bisher schon Chefkoch Hans Haas im Tantris, Jan Hartwig im Atelier des Bayerischen Hofs, Bobby Bräuer im Esszimmer in der BMW-Welt und Diethard Urbansky im Restaurant Dallmayr.
Eine Veränderung gab es bei den Restaurants, die mit einem Stern ausgezeichnet wurden. Bisher waren es sechs, jetzt sind es nur noch fünf. Denn dem No. 15 in der Neureutherstraße 15 wurde der Stern jetzt nach zwei Jahren wieder aberkannt. Nach wie vor einen Stern behalten aber das Restaurant Acquarello, der Königshof, das Les Deux, Alfons Schuhbecks Südtiroler Stuben am Platzl und das Schweiger2 in der Au - obwohl dessen Chefkoch Andreas Schweiger bereits angekündigt hat, das Lokal Ende des Jahres zu verlassen.
München bleibt damit aber mit insgesamt 15 Michelin-Sternen in der kulinarischen Oberliga der Republik. Große Veränderungen sind derzeit nicht absehbar; als Kandidaten für einen dritten Stern gelten in den kommenden Jahren am ehesten Jan Hartwig vom Bayerischen Hof und Bobby Bräuer vom Esszimmer. Auch Alfons Schuhbeck strebt mit Schuhbecks Fine Dining im ehemaligen Boettners, das demnächst eröffnet wird, offenbar nach Höherem als nur einem Stern. Und auch in der Münchner Region tut sich etwas. Das Restaurant Aubergine in Starnberg - das freilich nichts mit Eckart Witzigmanns legendärem Gourmettempel zu tun hat - kann seinen Stern behalten. Und mit Camers Schlossrestaurant im Freisinger Schlosshotel Hohenkammer ist in diesem Jahr ein neuer Stern hinzugekommen.