Reptilien-Auffangstation:Verbotenes Asyl für Muntjak-Hirsch

Chinesische Muntjaks sind in der EU nicht willkommen. (Foto: imago)

Muntjak-Hirsche und Nasenbären sind in der EU nicht gerne gesehen. Eine Verordnung verbietet ihre Haltung, damit die Tiere sich nicht weiter ungehindert ausbreiten können. Gegen dieses Verbot lehnt sich die Auffangstation für Reptilien in München nun auf. Aus Tierschutzgründen habe man vor einigen Tagen einen Muntjak-Hirsch aufgenommen, ein Nasenbär werde folgen, teilt die Einrichtung mit. Die Auffangstation kümmere sich um die Tiere, damit diese nicht getötet würden. "In diesem Fall geht es mir als Leiter der Auffangstation natürlich um die Unversehrtheit dieser Einzeltiere", sagt Markus Baur. Gleichzeitig wolle er mit diesem Akt des "zivilen Ungehorsams" aber auch darauf aufmerksam machen, dass die EU-Verordnung nicht zu Ende gedacht sei und dem im Grundgesetz verankerten Tierschutz zuwiderlaufe. "Es muss auch in Zukunft sichergestellt werden, dass Tierheime im weitesten Sinne ihre Arbeit machen können und darin nicht gesetzlich behindert werden", erklärt Baur. Bereits in der Vergangenheit rettete die Auffangstation semi-legal Waschbären.

© SZ vom 02.08.2018 / mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: