Wie man einen Biergarten betreibt oder ein Wiesnzelt, das wissen sie bei der Haberl-Gastronomie. Der Betrieb gehört zu den ganz Großen in München, die Firma betreibt nicht nur die Ochsenbraterei auf dem Oktoberfest, sondern auch den Taxisgarten oder das Restaurant und den Biergarten am Chinesischen Turm.
Doch was man tun muss, ehe man ein Gebäude saniert, das scheint bei den Haberls eher unbekannt zu sein. In der denkmalgeschützten Reitschule am Englischen Garten jedenfalls musste die Stadt die Umbauarbeiten einstellen: "Es war ein Schwarzbau", sagt Michael Hardi, Sprecher der Lokalbaukommission (LBK). Wie erst jetzt bekannt wurde, stoppte die Stadt die Arbeiten bereits im März, seither geht nichts mehr voran an der Königinstraße.
Sogar Wände entfernt
Laut Hardi habe die Firma Haberl, die das Anwesen in Erbpacht besitzt, gar keinen Bauantrag gestellt. Folglich gebe es auch keine Baugenehmigung, keine denkmalrechtliche Erlaubnis, und die Statik sei auch nicht geprüft gewesen. Dennoch hätten die Arbeiter zu Beginn des Jahres sogar Wände entfernt.
Im Gebäude der Reitschule befindet sich nicht nur das gleichnamige Café, sondern auch das Restaurant Kytaro, beide gelten als Münchner Szene-Treffpunkte. Antje Schneider, Geschäftsführerin der Haberl-Gastronomie, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Wann es weitergeht auf der Baustelle, sei noch offen, sagt derweil LBK-Sprecher Hardi. Zwar sei der Bauantrag inzwischen eingereicht, doch die Unterlagen seien unvollständig.
Klaus Pfeiffer, einer der Betreiber der dortigen Restaurants, sagt: "Wir wissen auch nicht, wie es weitergeht." Er hoffe, im November wieder öffnen zu können.