Reiseverkehr zur Weihnachtszeit:Zwischen Heimat und Maskat

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Massenandrang am Münchner Hauptbahnhof: Die Deutsche Bahn empfiehlt, Plätze zu reservieren - die Züge werden in den nächsten Tagen äußerst voll sein. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Zehntausende Münchner reisen über Weihnachten zu Verwandten, Bekannten oder einfach in den Urlaub. Während die Bahn alles auffährt, was über Schienen rollt, ist am Flughafen zwar auch viel los - aber deutlich weniger als in den Sommerferien

Von Thomas Anlauf

Weihnachten ist für viele Menschen die Zeit des Innehaltens, der Besinnung. Doch vor der Weihnachtsruhe steht der Stress: die Reise zu den Verwandten oder der Flug in den Urlaub. Ob mit Auto, Bus, Bahn oder Flugzeug - an diesem Freitag starten Zehntausende Münchner in die Weihnachtsfeiertage. Die Deutsche Bahn empfiehlt, für den 23. Dezember unbedingt Sitzplätze zu reservieren. Denn erfahrungsgemäß sei der Tag vor Heiligabend der Hauptreisetag. Es könne sein, dass einzelne Züge ziemlich voll sind, sagt ein Bahnsprecher. "Aber alles, was rollen kann, rollt." Sogar nicht dringend notwendige Wartungsarbeiten an Zügen werden an den Spitzentagen ausgesetzt. Zudem werden Reservezüge eingesetzt und auf stark frequentierten Strecken Züge verstärkt, so weit es geht. Neben dem 23. Dezember erwartet die Bahn am zweiten Weihnachtsfeiertag einen starken Rückreiseverkehr nach München. An Heiligabend hingegen sei üblicherweise "ganz wenig los", so der Bahnsprecher. Wer über den Jahreswechsel unterwegs ist, sollte wenn möglich den 30. Dezember und den 1. Januar als Reisetag vermeiden, empfiehlt die Bahn.

Auch am Münchner Flughafen wird die Hauptreisewelle für diesen Freitag erwartet. Dann starten die meisten Flieger in die Weihnachtsferien. Insgesamt mehr als 12 000 Flüge mit etwa 1,2 Millionen Passagieren werden zwischen 23. Dezember und 8. Januar im Erdinger Moos starten und landen, teilt der Flughafen München mit. Das sind durchschnittlich 706 Flüge am Tag. Allerdings schwankt die Zahl der Flüge in den kommenden zweieinhalb Wochen erheblich: Während es am kommenden Freitag etwa 1000 Starts und Landungen am Münchner Flughafen sein werden, sind es am 25. Dezember lediglich etwa 450 Flugbewegungen. "Das ist der schwächste Tag in den Weihnachtsferien", sagt Flughafensprecherin Kathrin Stangl. Im Gegensatz zu den Sommerferien ist das Fluggeschäft ohnehin nicht so stark: An normalen Tagen gibt es nach Auskunft des Münchner Airports etwas über 1000 Starts und Landungen - deutlich mehr als der Durchschnitt in den Weihnachtsferien. Allerdings ist die Zahl der Flugbewegungen im Vergleich zu vorangegangenen Weihnachtsferien gestiegen. So waren es 2015 durchschnittlich täglich weniger als 670 Flüge, in diesem Jahr werden es jeden Tag knapp 40 Flugzeuge mehr sein, die München anfliegen oder verlassen.

Fast 500 Flüge starten zwischen 23. Dezember und 8. Januar in Richtung Italien, die meisten nach Rom und Mailand. Ein weiteres populäres Winterurlaubsziel bleibt Spanien. Von den mehr als 450 geplanten Flügen gehen 115 auf die Kanaren und mehr als 50 nach Palma de Mallorca. Bei den Fernreisen stehen die Golfstaaten hoch im Kurs: Allein 85 Maschinen werden in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen - auch die zwei letzten Flüge an Heiligabend gehen an den Persischen Golf beziehungsweise den Golf von Oman - jeweils um 21.45 Uhr nach Abu Dhabi und nach Maskat in Oman. Der letzte Flieger, der am 24. Dezember in München landen wird, ist um 23.25 Uhr ein Airbus A 319 aus Lissabon.

Wer mit dem Fernbus oder dem Auto unterwegs ist, muss sich vor allem am Freitag auf lange Staus einstellen. Auf den Fernstraßen hat der Weihnachtsreiseverkehr zwar bereits am Mittwoch eingesetzt. Doch am Tag vor Heiligabend rechnet der ADAC auf den Autobahnen rund um München mit stockendem Verkehr. Betroffen sein dürften laut Stauprognose des Automobilclubs vor allem die A 8 zwischen Stuttgart und München sowie weiter in Richtung Salzburg. Aber auch die Nürnberger Autobahn A 9, die A 95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen, die Lindauer Autobahn A 96 sowie die Umfahrung München (A 99) werden viel befahren sein. Deutlich entspannter dürfte die Situation dagegen an Heiligabend sein. Auf den Autobahnen in Richtung Alpen könnte es am 24. und 25. Dezember dennoch relativ voll werden. Eine größere Rückreisewelle erwarten die Stauexperten vom Automobilclub für kommenden Montag auch für den Großraum München.

© SZ vom 22.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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