Rechsradikalismus:Neonazis schlagen auf Äthiopier ein

Erst feiern Neonazis am Heimstettener See ein Fest, das wegen radikaler Sprechchöre mit einem Platzverweis der Polizei endet. Auf dem Heimweg verprügeln sie dann einen Äthiopier.

Claudia Wessel

Zwei polizeibekannte Rechtsextremisten, die von einer Party mit Gesinnungsgenossen am Heimstettener See kamen, haben einen Äthiopier mit deutscher Staatsangehörigkeit in der U-Bahn beleidigt und tätlich angegriffen.

(Foto: Foto: dpa)

Die 20-jährige Frau und der 22-jährige Mann stiegen am Sonntagmorgen gegen 5.50 Uhr am Marienplatz in die U-Bahn Richtung Großhadern und trafen dort auf ihr 37-jähriges Opfer.

Sie beschimpften den Mann mit volksverhetzenden Äußerungen. Daraufhin kam es zu einer Rangelei, der 22-Jährige schlug massiv mit seinen Fäusten auf den Äthiopier ein, der sich zur Wehr setzte. Alle drei Beteiligten erlitten Prellungen und Kratzwunden. Die Täter wurden festgenommen.

Sie waren von einer Party mit rund 50 rechtsextremen Teilnehmern gekommen, die am Abend zuvor am Heimstettener See gefeiert hatten. Auch bei dieser Veranstaltung, die von der Polizei überwacht wurde, kam es zu Sprechchören ,,mit rechtsradikalen Tendenzen'', so ein Polizeisprecher.

Gegen 0.30 Uhr erhielten die Feiernden daher einen Platzverweis. Die Polizeibeamten stellten die Personalien aller Anwesenden fest - dabei sahen sie sich erheblichen Beleidigungen ausgesetzt, nicht aber Tätlichkeiten.

© SZ vom 19.06.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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