Das Wort "Schritttempo" steht mehrfach auf Schildern und Asphalt zu lesen - und damit ist nicht die Geschwindigkeit eines Olympiasprinters gemeint. In der Radlerfurt durch die Altstadt, vom Oberanger über Marienplatz, Dienerstraße, Max-Joseph-Platz und Residenzstraße zum Odeonsplatz, wird dennoch in die Pedale getreten, was das Zeug hält.
Der schwere Unfall vom Juli 2007, der eine intensive Debatte über die Fahrradquerung auslöste, scheint vergessen. Dabei haben sich die Grundvoraussetzungen nicht verändert: Die Furt ist strenggenommen eine Fußgängerzone, in der ausnahmsweise auch Radler geduldet sind - rücksichtsvolle und langsam fahrende.
Im Planungsreferat arbeiten die Verkehrsexperten derzeit an Konzepten, wie das unerquickliche Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern verträglicher geregelt werden kann. Zwar wird es noch bis zum Frühjahr dauern, die verwaltungsinterne Abstimmung abzuschließen - die Grundzüge der künftigen Verkehrsführung zeichnen sich aber schon ab: Die Furt soll als zentraler Bestandteil des Münchner Radlnetzes für Velos offenbleiben, benötigt aber eine Umgestaltung - möglichst aus einem Guss. Derzeit sehen große Teile wie eine ganz normale Straße aus, von den gerne ignorierten Warnschildern einmal abgesehen.
Ein Ende haben wird, laut Otto Resch vom Planungsreferat, der heute übliche Radlerslalom zwischen den Passanten, der Fahrradverkehr soll künftig "kanalisiert" werden.
Dazu müsste entweder ein "richtiger" Radweg durch die Fußgängerzone gebaut oder zumindest ein klar abgegrenzter Bereich markiert werden. Strittig ist noch, wie hoch die "Barrieren" zwischen Rad- und Fußweg ausfallen. Die Entscheidung trifft der Stadtrat.