Rabatte für Online-Nutzer:Gas wird billiger

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Kein Grund zum Bibbern: Die Stadtwerke verkünden die frohe Botschaft, dass nicht nur das Gas billiger wird, sondern auch der Strompreis zumindest gleich bleiben soll.

Berthold Neff

Das Gas wird billiger und der Preis für Strom bleibt gleich: Die Stadtwerke München GmbH erhöhen die M-Strom-Tarife zum Jahreswechsel nicht. Zudem kündigte Stadtwerke-Chef Kurt Mühlhäuser den Münchnern eine deutliche Senkung der Gaspreise an - allerdings erst zum 1. April und damit zum Ende der Heizperiode. Bares Geld spart aber schon jetzt, wer den neuen Online-Service der Stadtwerke nutzt.

Eine "deutliche" Senkung der Gaspreise sei drin, so die Münchner Stadtwerke. (Foto: Foto: AP)

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis, bester Service: Das will Stadtwerke-Chef Kurt Mühlhäuser den Münchnern bieten. Um ihre Spitzenstellung unter den 60 in München vertretenen Strom-Anbietern nicht zu gefährden, werden die Stadtwerke die Strompreise zum Jahreswechsel nicht erhöhen.

Deutliche Senkung, bis zu 6 Prozent

Mühlhäuser wollte diese Preisgarantie allerdings nicht für das gesamte kommende Jahr abgeben. Er sagte, die Stadtwerke müssten gegebenenfalls auch auf Wettbewerber und neue Marktbedingungen reagieren.

Gestern untermauerte er mit Zahlen, dass die Stadtwerke die günstigsten Strompreise bieten. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden zahlt im Stadtwerke-Tarif M-Strom-Kompakt 500,85 Euro, müsste aber für Yello-Strom 519,14 Euro und bei Eon für deren Aqua-Power gar 558 Euro blechen.

Falls die Tendenz nachlassender Preise beim Heizöl anhält, werden die Stadtwerke am 1. April - also zum Ende der Heizperiode - auch den (ans Heizöl gekoppelten) Gaspreis senken. Mühlhäuser wollte sich gestern noch nicht festlegen, wie stark die Gaskunden entlastet werden, sondern sprach nur von einer "deutlichen" Senkung.

Diese werde nicht nur ein bis zwei, sondern möglicherweise "bis zu sechs Prozent" betragen. Aufgrund der Ölpreisbindung hatten die Stadtwerke den Gaspreis erst zum 1. Oktober um vier Prozent erhöht. Zugleich boten sie ihren Kunden jedoch einen neuen Internet-Tarif an, der die Rechnung um drei Prozent reduziert.

Online-Sparen

Dieses Online-Sparen funktioniert nun auch bei Strom und Wasser. Wer sich unter der Adresse "swm.de" registriert, kann online so ziemlich alles erledigen, was bisher auf dem Postweg erfolgte und für die Stadtwerke mit höheren Kosten verbunden war: Bank- und Kontaktdaten ändern, neue Rechnungsanschrift mitteilen, Zählerstand erfassen, Auszug oder Einzug melden.

Weil der Online-Weg für die Stadtwerke günstiger ist, teilen sie sich die Ersparnis mit den Kunden. Wer den Online-Service nutzt, erhält Bonuspunkte für seine M-Card, zum Beispiel je 150 Punkte (entspricht 1,50 Euro) je Ein- und Auszug.

Das meiste Geld - nämlich fünf Euro - gibt es für diejenigen, die sich ihre Rechnung nur noch online stellen lassen, sie also zu Hause ausdrucken, anstatt sie auf dem Postweg zu erhalten. Wer sich noch bis zum 1. Dezember registrieren lässt, hat die Chance, einen Reise-Gutschein im Wert von 1500 Euro zu gewinnen.

Stadtwerke-Chef Mühlhäuser war voll des Lobes für diesen neuen Online-Service und nannte als Ziel, die bisher 5000 Nutzer innerhalb eines Jahres auf 50000 zu verzehnfachen. Mühlhäuser sagte, der Auftritt sei von den Stadtwerken selbst programmiert und gestaltet worden.

Weniger Stromausfälle in München

In diesem Zusammenhang erwähnte er eigens seinen bisherigen Leiter im kaufmännischen Bereich, den IT-Spezialisten Florian Bieberbach, der den neuen Online-Service verantwortete. Der frühere Münchner Juso-Chef Bieberbach hat gestern übrigens seinen neuen Job als fünfter Mann in der Stadtwerke-Geschäftsführung angetreten.

Mühlhäuser betonte, die Stadtwerke glänzten auch durch eine hohe Versorgungssicherheit. Laut Statistik sei in Deutschland jeder Kunde 23 Minuten pro Jahr von einem Stromausfall betroffen. In München betrage dieser Wert im langjährigen Schnitt nur 3 bis 4 Minuten pro Jahr und Haushalt. Das sei auch im europäischen Vergleich ein Spitzenwert.

Mühlhäuser räumte ein, dass der Service der Stadtwerke noch bis vor kurzem zu Kritik Anlass gegeben habe. Nun jedoch kämen 95 Prozent der Anrufer im Callcenter im ersten Anlauf durch.

Die zum 1. Juli eingerichtete Service-Garantie sieht vor, dass jede Anfrage innerhalb von 14 Tagen bearbeitet wird. Ansonsten hat der Kunde Anspruch auf einen Fünf-Euro-Gutschein. Bisher allerdings hat erst einer die Service-Garantie beantragt - und erhalten.

© SZ vom 3.11.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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