Projekt:Mehr Natur, weniger Häuser

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Münchner Jugendliche zeigen in einer Ausstellung, was sie sich wünschen

Von Kristian Meyer

"Warum das Ganze? Wir haben in unserem Arbeitsalltag schrecklich wenig zu tun mit jungen Menschen." Das sagte der Leiter der Stadtentwicklungsplanung, Arne Lorz, bei der Eröffnung der Ausstellung "Junge Sicht: So schaut's aus in unserer Stadt" Um das zu ändern, veranstaltet die Stadt jedes Jahr einen Wettbewerb, an dem sich Achtklässler der Weilerschule, des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums, des Willi-Graf-Gymnasiums und der Werner-von-Siemens-Realschule beteiligten.

Rinesa Shkodra, 14 Jahre alt, will "mehr Natur, mehr Parks, mehr Einpflanzen". (Foto: Florian Peljak)

Entscheidend war dabei die Frage: Wie seht ihr euer näheres Umfeld, euren Stadtteil, und was sollte die Stadt in ihren Planungen eurer Meinung nach unbedingt in Angriff nehmen? Das Ergebnis: ein bunter Strauß von Foto-Collagen, Stop-Motion-Trickfilmen und Neon-Bildern. Und was würden die Jugendlichen anders machen, wenn mal nur sie entscheiden dürften und nicht die üblichen Verdächtigen wie Planer, Architekten und Politiker?

"Mehr Wohnhäuser bräuchte es definitiv nicht", sagt Mirsad Gena, 13 Jahre alt und von der Werner-von-Siemens-Realschule in Neuperlach. Klar, der Ostpark sei in der Nähe, aber die Hochhäuser-Schluchten in seiner direkten Umgebung - die mag er nicht so gerne. Auch Schulkameradin Rinesa Shkodra, 14, pflichtet ihm bei: "Mehr Natur, mehr Parks, mehr Einpflanzen!" Und das, so Rinesa, auch dort, wo es gebraucht wird und nicht nur in privilegierten Gegenden. Raphael Tetzel, 14, von der Weilerschule in der Au wünscht sich vor allem mehr "Chillplätze" für Jugendliche seines Alters, abseits von Spielplätzen für die Kleinen. "Und mehr Bolzplätze wären cool."

Der 14-jährige Raphael Tetzel wünscht sich mehr "Chillplätze". (Foto: Florian Peljak)

Weitere Schülerprojekte fordern auch Ungewöhnlicheres wie Hochseilgärten in den Stadtwäldern oder die komplette Umleitung des Verkehrs in den Untergrund. Was aber vor allem als Sujet bei den Werken auffällt: Münchens Jugend wünscht sich mehr Natur. Kleine Teiche, dekorative Pflanzen und immer wieder Parks werden thematisiert. Ob das Planungsreferat nach der Ausstellung auch einige der Vorschläge umsetzen wird, das wird sich dann zeigen.

Noch bis Freitag, 10. Mai, sind die Ideen und Pläne der Münchner Jugendlichen im "PlanTreff" in der Blumenstraße 31 zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung immer von Montag bis Freitag, jeweils von acht bis 18 Uhr.

© SZ vom 16.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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