Prävention:Polizei wirbt auf Tram für Notruf-Nummer

110 Trambahnzüge gibt es in München, einer davon macht seit Mittwoch für ein halbes Jahr Werbung für den Polizeinotruf 110. "Jetzt fehlt nur noch eine Tram-Linie 110", scherzte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins mit Blick auf seinen MVG-Kollegen Matthias Korte. Das würde freilich nicht ganz billig werden. Die großflächige Werbung auf der Präventionstram, die am Nachmittag zur Jungfernfahrt Richtung Gondrellplatz ausrückte, in den nächsten Tagen aber auf allen Münchner Straßenbahnlinien zu sehen sein wird, kostete 14 000 Euro. Geld, das der Verein "Münchner Blaulicht" um seinen Vorsitzenden Harald Pickert, den Leiter der Verbrechensbekämpfung bei der Polizei, beisteuerte. Im Inneren liegen auch Broschüren aus, die Tipps geben, wie man sich vor Einbrüchen schützt. Zwar sind die Zahlen in München niedriger als in allen anderen deutschen Großstädten. Doch von Oktober auf November stieg die Zahl der Einbruchdiebstähle laut Polizeivizepräsident Werner Feiler von 96 auf 228. Für die Weihnachtszeit, in der viele Wohnungen urlaubsbedingt nicht bewohnt sind, erwartet die Kriminalpolizei einen weiteren Anstieg. Deshalb soll die Tram auf den insgesamt 82 Streckenkilometern vom Max-Weber-Platz bis zur Großhesseloher Brücke, von der Münchner Freiheit bis zur Parkstadt Schwabing und vom Sendlinger Tor bis zum Scheidplatz dazu aufrufen, das eigene Zuhause besser zu sichern - und die 110 zu wählen, wenn auf dem Nachbargrundstück Verdächtiges passiert. Die Botschaft wird zumindest gesehen werden: 2015 sind fast 120 Millionen Menschen in München Tram gefahren.

© SZ vom 23.12.2016 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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