Polizeieinsätze:Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

"Der Passant als Problem" vom 11. März:

Ja wo samma denn? Kann sich die Polizei alles erlauben? Der Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums sagt: "Wenn wir im öffentlichen Raum Kontrollen oder Festnahmen tätigen, dann hat das schon seine Richtigkeit." Dem möchte ich vehement widersprechen. Das hat vielleicht oft seine Richtigkeit, aber leider nicht immer. Seit vielen Jahren beobachte ich unrechtmäßige Vorkommnisse vor Ort oder in der Presse. Hier zeigt sich ein ganz anderes Bild. Beispiele lassen sich viele aufzählen: von unzulässigen Einkesselungen von Demonstranten, gewalttätigen Übergriffen mit der Folge schwerster Verletzungen (Bruch des Nasenbeins und Augenhöhle bei Frau Theresa Z., Januar 2013, München) oder eine Festnahme 2014 in Rosenheim mit übelsten Beleidigungen in Verbindung mit Körperverletzung. Alle Fälle sind gerichtsbekannt. Und die Liste lässt sich fortführen. Aber Jahre nach für die Geschädigten erfolgreicher Beendigung des Rechtsstreites interessiert das fast niemanden mehr. Darum möchte ich alle demokratischen Personen mit Rechtsbewusstsein (nicht Schaulustige) dazu auffordern, Zivilcourage zu zeigen und fragwürdige Handlungen und Methoden von Polizisten vor Ort zu beobachten und zu dokumentieren. Nur durch eindeutige Beweise (Zeugen, Fotos, Filme) kann später eine gerichtliche Aufarbeitung stattfinden. Also nichts für ungut, Herr Marcus Da Gloria Martins (Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums): Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser! Manfred Lehner, Valley

© SZ vom 21.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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