Polizei erwartet Großeinsatz:Proteste gegen Einheitsfeier

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Die Polizei erwartet für Mittwoch einen Großeinsatz - und rät deshalb zum Autoverzicht. Denn dann herrscht in der Stadt Chaos: Zeitgleich zum Oktoberfest finden die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit statt, zu der eine Million Gäste erwartet werden. Linke Gruppierungen haben zudem zur Gegendemo aufgerufen.

Florian Fuchs und Sußi Wimmer

Mehr als 3000 Polizisten aus München sowie zusätzliche Einheiten aus fünf Bundesländern werden am Mittwoch in der Landeshauptstadt alle Hände voll zu tun haben: Neben den Feiern zum Tag der Deutschen Einheit, zu der die Stadt eine Million Gäste erwartet, sowie dem üblichen Feiertags-Oktoberfestbetrieb haben noch dazu linke Gruppierungen zu einer Gegendemo aufgerufen.

Unter dem Motto "no love for a Deutschland" wollen über 500 Teilnehmer durch die Innenstadt marschieren. In einschlägigen Foren kündigen Extremisten an, "den 3. Oktober in München zum Desaster zu machen".

Während Mittwochmittag an der Staatsoper ein Festakt mit Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Bühne gehen soll, wollen sich Linke um 14.30 Uhr am Stachus formieren. Die Teilnehmer kommen zusammen, um "Kritik an Deutschland, Nationalismus und Nation" auf die Straße zu tragen, wie sie selbst sagen. "Wir erwarten auch Autonome aus der regionalen Szene und den angrenzenden Regionen und werden deutlich sichtbar an der Versammlung dranbleiben", kündigte Polizei-Vizepräsident Robert Kopp an.

Bis 18.45 Uhr wollen die Gegendemonstranten über Sendlinger Tor, Blumenstraße und Oberanger wieder zurück zum Stachus wandern. Zeitgleich sichern die Beamten die Einheitsfeiern und betreuen hochrangige Gäste, darunter "80 Schutzpersonen", wie Kopp sagt. Bereits am Dienstag ist ebenfalls in der Innenstadt von 17 bis 19 Uhr ein Aufzug mit rund 200 Teilnehmern linker Gruppierungen angekündigt. Thema: "Bleiberecht für alle, gegen Abschiebepolitik".

Die Polizei rät allen Münchnern sowie den Gästen, am Dienstag und Mittwoch das Auto lieber in der Garage zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt oder zu den Festplätzen zu kommen.

© SZ vom 01.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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