Plinganserstraße:Bedrohung fürs Ortsbild

Neben der Harras-Post steht das Haus, das bewahrt werden soll. (Foto: Florian Peljak)

In Sendling soll ein altes Haus neuen Wohnungen weichen

Die Stadt braucht bezahlbare Wohnungen, aber Neubauten treffen oft auf wenig Gegenliebe bei den Nachbarn. Ein typisches Beispiel: An der Plinganserstraße in Sendling plant die Frankfurter Industria Wohnen im Anschluss an die Harras-Post eine Anlage mit rund 200 Wohnungen. Das Gebiet entlang der Straße wird vollkommen umstrukturiert. Flachbauten mit Geschäften entlang der Straße verschwinden, auch Bäume und Parkplätze.

Direkt im Anschluss an den Komplex der Harras-Post steht ein dreigeschossiges Haus, dessen Ursprünge bis auf die Biedermeierzeit zurückgehen. Vom historischen Bestand ist allerdings nicht mehr viel übrig. Auch im Innern ist das Haus völlig verändert worden. "Ich sehe vollkommen ein, dass hier kein Denkmal mehr ist", sagt Andreas Dorsch vom Denkmalnetz Bayern. Aber das Haus und seine unmittelbare Umgebung erzählen für ihn und seine Mitstreiter von der Geschichte der Straße, des Stadtteils und auch von der gesamten Stadt. Dieses Erbe ist nach Ansicht des Denkmalnetzes in vielen Bereichen Bayerns bedroht, "ob durch Verfall oder Neubauprojekte, ob durch Gleichgültigkeit bei Eigentümern und Politik".

Das alte Haus könnte also in den Neubau-Riegel integriert werden. Dass dafür einige Wohnungen wegfallen, müsse dann eben im Sinn der Ortsbildbewahrung in Kauf genommen werden.

© SZ vom 29.03.2017 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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